Susanne Wagner
Termin
Hey Bildschirmzombie!

Mikrotraining für den Mut-Muskel: Blogparade #DaWarIchMutig]

Mikrotraining Mut-Muskel: Foto von Weg mit Baustellensignalisation

Esther Nogler ist Supervisorin, Mutmacherin, kreative Klärungskünstlerin und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung. Sie ruft auf zur Blogparade Da war ich mutig! ↗. Was für ein herausforderndes Thema! Viele spannende Beiträge sind dadurch zusammengekommen auf dem Blog von Esther.

«Da mache ich nicht mit!», war mein erster Gedanke … Nun nehme ich doch meinen Mut zusammen und berichte über einen gerade vergangenen, mutigen Moment in meinem Leben und was das mit Prozessen und Pausen zu tun hat. Mutig sein ist eine ewige Baustelle im Leben. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, mache ich Mikrotraining: Mut zur Lücke und Mut zur Pause.

[Beitragsbild: Mutig sein im Alltag braucht Kraft. Also brauche ich Erholung, zum Beispiel durch meinen Mittagsspaziergang im Wald. Mutig sein ist (m)eine ewige Baustelle – geknipst habe ich das Bild unterwegs zum Uetliberg, wo der Waldrand für eine Weile lärmig bearbeitet wird, anstatt mir erholsam grün zu atmen.]


Wie könnte man seinen Mut-Muskel trainieren?

Esther Nogler

K(l)ein Training stärkt meinen Mut-Muskel

Weniger Mut-Muskelkater mit Mikrotraining

Zuerst frage ich mich: Habe ich überhaupt einen «Mut-Muskel»? Die Antwort ist eindeutig JA. Vielleicht brauche ich mal ein bisschen Muskelkater, damit ich ihn wieder besser spüre? Oder einfach ein besseres «Gspüri»? [Selbstwahrnehmung über den Körper]

Ich bin die Verfechterin der Kleinen Schritte, des Mikromässigen, anstatt des Stillstands. Wenn ich blockiert bin, weil mir der Antrieb oder der Mut fehlt, halte ich Ausschau nach dem nächsten, kleinstmöglichen Mikroschritt in die von mir beabsichtigte Richtung: Wieder in den Fluss steigen, den Prozess zum Bewegen bringen und mich davon forttragen lassen.

Und ich atme weiter

Was ich auch noch tue, wenn ich gerade nicht weiter weiss: Ich schaue im Duden nach, was Wörter bedeuten und woher sie kommen:

Mut

1) Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden
2) [grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält

Herkunft: mittelhochdeutsch, althochdeutsch muot = Gemüt(szustand); Leidenschaft; Entschlossenheit, Mut

Mut bedeutet für mich persönlich: Wenn ich an eine Grenze gelange, schaue ich, wie ich damit umgehe und vielleicht einen Schritt ins Unbekannte gehe, obwohl ich nicht weiss, was mich da erwartet und was das mit mir machen wird. Das hat etwas mit Gefühlen zu tun!

  • Angst überwinden
  • Unangenehmes erfahren
  • scheitern oder über mich hinauswachsen
  • Konflikte auslösen
  • unbequem sein für andere
  • Nein sagen
  • entgegen des Mainstreams handeln

Wenn es um eine Sache geht, für die ich viel Enthusiasmus mitbringe oder meine Grundwerte tangiert, läuft das eher unbewusst ab und ich stürze mich mutig ins Leben, bevor ich darüber nachdenke. Dann sagt plötzlich jemand: «Das war aber mutig von dir!» So staunte ich ab und zu über mich selbst.

Ich halte mich an mein Mut-Rezept: Immer ein bisschen, damit Übung vielleicht eines Tages die Meisterin macht. Manchmal träume ich mich in meinen Mut hinein und male mir aus, was ich tun würde, wenn ich richtig viel Mut hätte. Vielleicht kommt der Tag, an dem ich Nägel mit Köpfen mache und mich mutig vom Sprungbrett stürze.

Mut zur Lücke: Mikrotraining des Auslassens

Heute Morgen habe ich mir Mut bewiesen und einen Artikel veröffentlicht, der seit 2021 bei meinen Entwürfen schläft. «Better done than perfect» [Besser erledigt als perfekt] – ich weiss, es gibt Lücken, ich weiss, der Artikel ist noch längst nicht fertig oder komplett. Es sind sicher noch Fehler drin. Heute Morgen mutig beschlossen: Das ist mir egal, das stelle ich jetzt online und schaue, was passiert: Glossar der Atemweisen: Die Kunst des Atmens – Sammlung von A bis Z

Ich finde es interessant, was dann meist passiert, wenn ich mich entscheide, etwas in meinen Augen noch nicht fertiges in die Welt zu bringen:

  • Es passiert nichts! Niemand bemerkt all die Mängel, die daran gehindert haben, den nächsten Schritt zu machen.
  • Was da ist, ist wichtiger als das, was fehlt.
  • Die Lücken haben eine eigene Kraft, sie geben Raum zum Atmen, Anlass für Austausch und stärken das Begegnen.

Mein Fazit ganz klar: Es ist ein Prozess! Fertig gibt es nicht. Es gibt vielleicht Deadlines oder gespürtes «Fertig», aber der Prozess läuft immer weiter, die Veränderung wandelt stetig und es ist immer nur eine Momentaufnahme, die ich mit der Welt teile. Und: Es wird immer irgendwo einen Fehler drin haben.

Atemtherapie • Atemübungen • Mikropausen •
Lieblingsillustration zum Mutigsein von Kathrin Schärer.

Schon gut: Zuerst nachschauen, ob der Pool mit Wasser gefüllt ist, bevor ich springe! Alles andere wäre ja nicht mutig, sondern kopflos und halsbrecherisch. Der sprichwörtliche Mut zur Lücke bedeutet für mich auch, das Nichtwissen zu umarmen. Darum geht es in meiner eigenen Blogparade: Blogparade zum Thema #NichtWissen und meinem Beitrag dazu 5 selbstermächtigende Kraftquellen aus dem #NichtWissen.

Mut zur Pause: Mikrotraining des Unterbrechens

Wenn mir der Mut fehlt, die Energie und Kraft nicht da ist für den nächsten Schritt, dann gibt es nur eines: Pause machen. Unterbrechen. Abwarten. Innehalten. Auch Pausen sind Mikrotraining für meinen Mut-Muskel. Also ist das Grundlagentraining, mich in Balance zu bringen und zu halten:

Vor dem Bildschirm nutze ich selbst gern Zufallsmikropausen aus meinem Mikropausengenerator:

Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱

Atemfluss statt Atemstau

Erlebe dich ⏳ in einer Minute zwischendurch

  • als ganzer Mensch
  • immer wieder neu
  • mit allen Sinnen

… damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣

 

Teste jetzt eine Zufallspause

Mut-Fazit: Üben lohnt sich!

Mein Mut-Fazit ist, dass Training (= Üben) sich lohnt. Training ist nicht immer Aktivismus, es ist auch im Sein und dem Wahrnehmen meines Prozesses:

  • Geschehen lassen
  • Weglassen
  • Innehalten

Viele kleine Schritte bringen mich auch auf den Berg. Und bevor ich mich vom Sprungbrett stürze, schaue ich nach, ob Wasser im Pool ist. Ich darf jemanden bitten, mich an die Hand zu nehmen, wenn ich alleine gar nicht mag. Ich muss nicht alles tun, was andere tun, um meinem Mut zu beweisen. Ich selbst weiss, wo im Leben es für mich drauf ankommt. Mut-Muskelkater hingegen finde ich unnötig, lieber eins nach dem andern und nicht zu viel aufs Mal.

Letztes Jahr bekam ich ein Mut-Buch geschenkt und habe ich tatsächlich damit beschäftigt. Ein Buch – oder auch die entsprechende Begleitung – kann also helfen, den Mut-Muskel zu trainieren. Erst kürzlich schrieb ich über Bücher, die mich prägten und erwähnte die mutigen Mädchen, die ich zwar sehr bewunderte, die mich aber im Alltag nicht mutiger machten.

Selfie von Susanne, die sich halb hinter dem Buch Mutivation. Machen statt zögern von Lorenz Wenger versteckt.
Buch «Mut!vation» von Lorenz Wenger

Das «Machen statt Zögern» bringt mit sich, dass (mehr) Fehler passieren, dafür auch mehr Lernerlebnisse. Genau darüber habe ich im Artikel So geht atmen (nicht!) Vom Wandermuffel zur Bergenthusiastin [Blogparade #FehlerLearning] geschrieben. Nur durch die Fehler, die ich machte, bin ich diejenige geworden, die ich heute bin. Das war nicht mutig, das war einfach das Leben, denke ich. Trotzdem wäre es an der Zeit, diesen vielen kleinen Mutproben im Alltag, den unzähligen Mikrotrainings des Mut-Muskels echte Wertschätzung entgegenzubringen: «Dieser letzte kleine Schritt hat mich einen Schritt weitergebracht – und wenn er über eine Grenze ging, ist das eine Distanz, die innerlich weit und todesmutig ist.» Dafür klopfe ich mir jeden Abend dankbar auf die Schultern – und bald werde ich auf dem Gipfel stehen!

Vor ein paar Wochen wurde ich 50. Ein Zeitpunkt in meinem Leben, um mich zu fragen: Was will ich noch wagen, in der Zeit, die mir bleibt? Was brauche ich dafür und was bringe ich bereits mit? Mehr dazu erfährst du hier: Susanne 5.0 [Blogparade #DieSacheMitDerNull]

Jetzt bist du dran!

Was machst du, um Courage zusammenzukratzen? Wo beginnt bei dir der Mut und wo endet die Kopflosigkeit? Was tust du, wenn das Herz ja sagt und der Kopf nein?

Wann warst du zuletzt mutig? Welche mutigen Menschen in deinem Leben haben dich geprägt? Mach doch einfach auch mit bei Esthers Blogparade und erzähl uns das. Was hältst du von Mikro-Mut? Ich freue mich auf deinen Kommentar ⤵


Bei der Sommeredition 2024 der TCS-Blogparade gestalte ich meine Beiträge dreifaltig: 3 Ideen, 3 Bilder, 3 Fragen, 3 Gedanken … aller guten Dinge sind drei. Ich hatte mir vorgenommen, bei mindestens 5 Blogparaden teilzunehmen. Dies ist Nr. 10 von 10.

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