Blogparade #8Sammeln

Farewell Facebook: Mein erster Schritt in eine Zukunft ohne Social Media

Grafik: Social Media rot durchgestrichen. #1 Farewell Facebook, Papierkorb-Emoji

Facebook löschen! Endlich tue ich, worüber ich schon lange Selbstgespräche führe. Was alles passiert, wenn man 50 wird 😉 Ich denke übers Leben nach und vor allem über das, was ich nicht mehr will, nicht mehr brauche, mir schon lange ein Dorn im Auge ist. Nun ist es Zeit für Veränderungen und ich starte damit, dass ich mich von Facebook verabschiede.

Ich und Social Media: Sowieso ein Dauerdrama! Auf dem Smartphone halte ich die Apps im Kopf nicht aus (Strom- und Aufmerksamkeitsfresser! 😠), Benachrichtigungen etc. waren immer stumm oder deaktiviert. Sogar «achtsame Social Media-Nutzung» war zu viel für meine Nerven. Mein Ausweg: Facebook löschen!

Hier gibt es meine Facebook-Biografie, die Gründe für meinen Abgang und das nagende Warum dahinter. Ich teile meine liebsten Erinnerungen und meinen grössten Ärger. Ich sage hier auf dem Atemblog Tschüss und auf Facebook verabschiede ich mich auf Französisch. [Farewell ist ein englisches Wort zum Abschiednehmen, das mir sehr gut gefällt! Sich auf Französisch verabschieden bedeutet, dass ich gar nicht Tschüss sage, sondern stillschweigend gehe.]

Meine FB-Biografie

Ich war schon mal weg von Facebook. Wie ich überhaupt dazu kam, der Plattform breitzutreten, da musste ich ein wenig in meinen Erinnerungen grübeln. Es war so: 📯 Ende der 10er-Jahre im neuen Jahrtausend wurde ich Mitglied bei der Musikgesellschaft Niederhasli ↗ aka MGN [Sprich: ämtschiän].

Beim Dazugehören gehörte irgendwie auch Facebook dazu und so probierte ich das halt aus. Facebook und ich wurden nicht wirklich Freunde. Zu viel Infos, zu viel Fenster, zu viele unnötige, oberflächliche Beziehungen. Also verabschiedete ich mich wieder und löschte meinen Account.

Ein paar Jahre später startete ich in meine Selbstständigkeit als Atemtherapeutin und dachte mir: Hm, jetzt brauche ich Social Media! Facebook & Co – her damit! Also trat ich der Plattform wieder bei, erstellte eine Unternehmensseite und begann, zum Thema Atemtherapie zu posten und zu teilen.

Meine Accounts und Seiten

Ab 2016 bestanden eine Unternehmensseite, die so hiess, wie es mein Business gerade tat. Daneben einen persönlichen Account und später noch ein Reserveaccount, falls ich mich nicht mehr als Administratorin in meine Gruppe einloggen konnte. Auch so ein Ärger-Ding. Immer war irgendetwas.

Gruppenaktivitäten und meine Gruppen

Ich war Mitglied in einigen privaten Gruppen, die zu Onlinekursen gehörten, an denen ich teilnahm. Zwischendurch versuchte ich es auch mit Gruppen zu Themen, die für mich wichtig waren. Meine Nerven! Das brachte mir nichts als einen schweren Kopf und innere Unruhe.

In den Jahren der Pandemie startete ich meine eigene Gruppe Aufatmen am Montagmorgen. Jeden Montag von 7 bis 8 Uhr gab es eine Stunde Atemübungen, live gestreamt aus dem Spycher. Wer Mitglied der privaten Gruppe war, konnte das Video den ganzen Montag über anschauen und im Laufe des Tages mitmachen, wenn es um 7 Uhr früh nicht passte.

Ich liebte diese Stunden am frühen Morgen mit meinen ateminteressierten Menschen. Was gab es Besseres, als am Montag um 8 wach und belebt zu sein und so in den neuen Tag und in die neue Woche zu starten? Ich weiss nicht auswendig, wie viele Male die Montagmorgenstunde stattfand. Es war fast ein Jahr, glaube ich mich zu erinnern, von 2021 bis 2022. Der Austausch mit meinen Teilnehmerinnen war so bereichernd und es gab auch mir Lebensfreude in einer schwierigen Zeit.

Während ich auf den Download meiner Dateisicherung wartete, schmökerte ich noch ein wenig in den Kommentaren zu den Atemstunden und habe dir hier ein paar Reaktionen der Teilnehmenden zusammengestellt:

Warum Facebook löschen?

Ich und Social Media: Ein Dauerdrama. Aus Neugier und Experimentierfreude tue ich vieles auf Probe und aufs Exempel. Manchmal auch als Mutprobe oder im Rahmen eines Onlinekurses. Die letzten Jahre sind für mich ein guter Grund, mich endgültig von Facebook zu verabschieden und meiner Wahrnehmung dazu einfach zu trauen:

  • Facebook nervt, ich halte die Informationsflut im Kopf nicht aus
  • Ich war schon einmal weg, fürs Business startete ich neu
  • Mein Herz war nie richtig dabei, ausser beim Aufatmen am Montagmorgen

Aktiv mit Facebook etwas zu veranstalten oder durchzuführen war immer stressig. Sah die Bedienoberfläche schon wieder anders aus? Konnte ich mich überhaupt einloggen? Funktionierte der live-Stream? Ach, ich ist super, das alles endgültig hinter mir zu lassen.

Wenn ich einmal nicht mehr da bin, haben die, die zurückbleiben etwas weniger aufzuräumen. Ich räume jetzt den Ballast weg von meiner digitalen Hinterlassenschaft und entscheide mich für das, was bleiben soll. Ich selbst habe auch vor, noch eine ganze Weile da zu sein und frisch-fröhlich zu bloggen. Aber wer weiss schon, was morgen ist!

Und ausserdem: Ich bin mit Meta und den ganzen Konzernen überhaupt nicht einverstanden! Neben all meinen persönlichen Gründen eine wichtige weitere Motivation, Facebook einfach endlich aus meinem Leben zu löschen. (Und zu hoffen, dass so manche:r es auch tut!)

Wie und wann Facebook löschen

Es fühlt sich für mich richtig an, gegenüber Facebook radikal zu sein. Ich lösche per 13. Oktober 2024 meine Unternehmensseite, meinen Account und meinen Reserveaccount. Eine Anleitung dazu gibt es hier von alltagsfuchs: Facebook dauerhaft löschen 2024 ↗

Ich beginne heute damit und schaue, welche Steine sich mir in den Weg legen und wie sich die Spuren im Netz überhaupt beseitigen lassen. Das ist echt ein gutes Gefühl. Es hat alles geklappt, die Löschung ist beantragt (siehe bei Der nächste Schritt). Zwar hat es gefühlt ewig gedauert, bis die Sicherungskopie der Daten (wie vorgeschlagen bei alltagsfuchs) heruntergeladen waren. Meine Nerven! Heute hoffentlich zum letzten Mal wegen Facebook auf der Palme. 🏝😎

Ich schreibe keine Abschiedsnachricht auf Facebook. Es wird mich niemand vermissen. Ich habe dort keine Community. Mein Profil war eher eine Alibiübung. Die ist nun vorbei! Zeit und Raum für alles, was mir echt am Herzen liegt und was mir mehr vom Leben gibt, anstatt mich zum Bildschirmzombie zu machen.

Was habe ich zu verlieren, wenn ich «mein» Facebook lösche?

Jetzt denke ich: nichts. Ich habe weder regelmässige Interaktionen noch wichtige Kontakte nur über Facebook laufen. Im Gegenteil: Schreibt mir jemand im Messenger, kann es Monate dauern, bis ich das überhaupt merke, denn ich logge mich nur ab und zu am Desktop auf Facebook ein.

Vielleicht gibt es wieder einmal einen Kurs, bei dem etwas in einer Facebook-Gruppe läuft. Nun ja, dann bin ich halt nicht Teil davon. Das fühlt sich für mich stimmig an und ich denke nicht, dass ich deswegen irgendetwas Lebenswichtiges verpassen werde.

Manchmal habe ich zu Blogparaden Shoutouts gemacht für Teilnehmende, die vor allem auf Facebook unterwegs sind. Oder ich habe Infos zu speziellen Aktionen geteilt, bei denen ich dabei war. Damit ist nun Schluss.

Oft bekam ich Eselbilder oder -videos zugeschickt: Härzig und lieb von den Menschen, die beim Anblick eines Esels an mich dachten und es dann mit mir teilten (weil ich Esel so mag, nicht weil sie mich eselhaft finden – was ich sogar als Kompliment auffassen würde! 😍🐰). Also keine Eselbildli mehr: Macht nichts, wenn das über Facebook nun nicht mehr möglich ist. Wer mich finden will, wird mich finden und erreichen.

Facebook gelöscht – und jetzt?

Das Leben geht weiter 🤣 und ich gehe davon aus, dass ich ohne Facebook weniger Ballast mitschleppe. Ein Kanal weniger, den ich nicht richtig pflege. Ein Kanal weniger, der mich meistens sowieso nur nervt. Also geht mein Leben leichter und beschwingter weiter. 🤪

Ein Kanal fällt weg: Dafür öffne ich neue, andere Kanäle für unsere Kommunikation und vertraue auf den Teil in mir, der mir sagt: «Ja, endlich machst du Nägel mit Köpfen! Endlich schiebst du das nicht länger vor dir her und machst den ersten Schritt in Richtung Leben ohne Social Media.» Da gibt es zum Beispiel eine mögliche Arten von Kommunikation, die mich brennend interessiert: dream telepathy ↗ [Kommunikation in/mit Träumen].

Warum komme ich jetzt darauf, Facebook zu löschen? Den Impuls hatte ich schon lange und immer wieder. In den letzten Wochen habe ich den Podcast Social Media frei von Alexandra Polunin ↗ gehört und ihr Buch No Social Media ↗ gelesen. Beides hat bei mir den nötigen Funken gezündet, mich auf das zu besinnen, was mir wirklich wichtig ist und den Rest seinzulassen.

Das Abschiedsfoto

Ein letzter Screenshot, hier ist er:

Screenshot Facebook Unternehmensseite Susanne Wagner Atemsinn

Du siehst, mein letzter Post ist von Ende 2023. Das auch nur, weil ich fürs #8Sammeln, meine monatliche Mini-Blogparade, ein Shoutout machte und bei Judith Peters Jahresrückblog ↗ dabei war.

Der nächste Schritt

Als Nächstes geht es Instagram an den Kragen. Das ist ja auch Meta, vielleicht versetzt ihm mein Farewell für Facebook schon den Todesstoss?

Meine Befreiungsliste sieht folgendermassen aus:

  1. 🚫 Facebook: 1 Unternehmensseite und 2 Profile zum Löschen beantragt am 13.10.2024 🗑✅:
Atemtherapie • Atemübungen • Mikropausen •
Nach ein paar Stunden nervigem Herumsuchen, Recherchieren und mich durch den Facebook-Dschungel klicken: Endlich ist es geschafft! (Hoffentlich …)
  1. 🚫 Instagram & Threads sowie Meta Business Manager
  2. 🚫 Pinterest Unternehmensseite und privater Account
  3. 🚫 Tiktok
  4. 🚫 WhatsApp
  5. 🚫 LinkedIn(?)
  6. 🚫 Google(?)

Meine heile Welt werde ich vielleicht nicht erreichen. Ob ich mich wirklich von LinkedIn trennen soll? Wie das ohne Google geht mit dem Business? Ein Schritt auf dem Weg dahin ist mir aber heute bereits gelungen und die nächsten folgen bald.

Ich nehme dich weiter mit auf meine Abschiedsreise und erzähle dir bei jedem Farewell, was ich zurücklasse und was ich gewinne. Ich zeige dir, was es dir bringt und welche Kanäle sich dafür zwischen uns öffnen, weil ich mich entschieden habe, nicht länger gegen mein Bauchgefühl im Mainstream zu schwimmen.

Mein heutiges Fazit, nachdem ich Facebook endlich! endlich! gelöscht habe (oder sozusagen): Ich fühle mich enorm erleichtert. Auf Facebook findest du mich nicht mehr. Ich bin davon überzeugt, dass du mich da auch noch nie wirklich gesucht oder echt gefunden hast. Ab heute sehen wir uns nie mehr auf Facebook, aber vielleicht in einem Traum?

Und wenn du mich suchst, findest du mich immer hier auf dem Atemblog, hier bin ich zu Hause und lade dich ein zum Schmökern und Austauschen. Hol dir gleich jetzt eine Mikropause frisch aus dem Zufallsgenerator, damit du Mensch bleibst vor dem Bildschirm!

Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱

Atemfluss statt Atemstau

Erlebe dich ⏳ in einer Minute zwischendurch

  • als ganzer Mensch
  • immer wieder neu
  • mit allen Sinnen

… damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣

 

Teste jetzt eine Zufallspause

Du & FB: Lass hören!

Wie ist das bei dir und Facebook? Bist du dabei aus Überzeugung oder eben gerade nicht? Wünschst du dir öfters, Facebook auch hinter dir zu lassen und deinen Account zu löschen? Warum hast du es (noch nicht) getan?

Nutzt du Facebook regelmässig auf dem Smartphone oder gehörst du eher zu denen, die sich höchstens ab und zu am Desktop einloggen? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar ⤵, wie das ist mit Facebook und dir und was du vielleicht daran andern möchtest.

Teile mit uns, was dir gerade durch den Kopf geht.

Wenn du bis jetzt noch nicht gegähnt hast, lies hier weiter: