Susanne WagnerBildschirm💻Survivalkit
Mikropausen⏳Advent

Was ist besser, wenn du leistungsfähig und gesund leben willst: Mundatmung oder Nasenatmung?

Mundatmung oder Nasenatmung: Was ist wann besser und warum? Schlafender Mann mit offenem Mund atmend.

Wenn ich einmal gezwungen wäre, innert Sekunden jemandem einen einzigen Tipp geben zu können, was das natürlich gesunde Atmen angeht, würde ich nach Luft schnappen und rufen: «Lass den Einatem durch die Nase kommen!»

Hier habe ich zum Glück ein bisschen mehr Zeit und gebe dir jeweils 5 lebenswichtige Fakten zum Ein- und Ausatmen. Du willst direkt mit mir darüber sprechen, wann welche Atemform für dich stimmig ist und warum? Du hast ein konkretes Anliegen bezüglich Atem und suchst nach einer Atemtherapeutin, die dich vom Atemstau in den Atemfluss begleitet und mit dir deinen Atemsinn weckt? Buche hier ein kostenfreies und unverbindliches Kennenlerngespräch:

Oder lies erstmal weiter, erfahre mehr zur Mundatmung und ihren Folgen und was ich dir als Atemtherapeutin für welche Lebensmomente empfehle. Hier erkläre ich zudem, was mit Nasen- bzw. Mundatmung überhaupt gemeint ist und ich schlage dir ein Experiment vor, das für dich buchstäblich atemberaubend sein wird – spannend wie ein Krimi: Auf dem Spiel steht dein bestes Leben!

5 vitale Fakten zur Mundatmung

Unter Mundatmung versteht man, beim Atemvorgang durch den Mund einzuatmen und auch wieder auszuatmen. Atmen ist für uns überlebenswichtig. Nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff können wir nicht mehr überleben, ein Backup-Plan ist umso wichtiger. Die Natur hat den Mund für uns zum Essen vorgesehen und als Notfallplan fürs Atmen.

  1. Die Atemluft gelangt ungefiltert in die Lunge, das ist ein erhöhtes Risiko für Infekte.
  2. Die Lunge wird durch die schwallartig einfallende Luft suboptimal belüftet.
  3. Der offene Mund trocknet Rachen und Hals aus, auch die Zahngesundheit leidet.
  4. Die Nase verstopft zunehmend und verliert ihre natürliche Aufgabe als Barriere beim Atemvorgang.
  5. Das Gewebe im Rachenraum erschlafft und fördert Schnarchen und Atemaussetzer.

Bei Kindern führt chronische Mundatmung zu veränderten Strukturen im Wachstum. Meine Blogger:innen-Kollegin und Logopädin Wiebke Schomaker hat dazu auf ihrem Blog einen vertiefenden Artikel: Mundatmung bei Kindern: 5 Gründe, warum dein Kind nicht durch den Mund atmen sollte (und was du tun kannst)

5 vitale Fakten zur Nasenatmung

Unter Nasenatmung versteht man, beim Atemvorgang den Einatem durch die Nase kommen zu lassen.

  1. Die Atemluft wird gereinigt, angefeuchtet und angewärmt.
  2. Im obersten Nasengang befinden sich die Riechzellen, ohne Nasenatmung keine Geruchswahrnehmung.
  3. Die Schleimhäute der Nase aktivieren Botenstoffe für die Immunabwehr.
  4. Das Zwerchfell wird durch den erhöhten Widerstand beim Fluss der Luft durch die Nasenmuschel traininert.
  5. Die Lunge wird optimal bis in die Basis belüftet.

Bei der Nasenatmung gilt: Use it or lose it – Mehr Nasenatmung erleichtert das Atmen. Auf dem Atemblog findest du Anleitungen zum Befreien der Nase:

Nase (Skizze)

Wann ist Nasenatmung besser? Welche Vorteile hat Mundatmung?

Wenn ich von Mund- oder Nasenatmung spreche, geht es vor allem um ein Vorgang des Einatmens, also wie die Luft in die Lunge kommt. Weitere Aspekte, Mischformen und Ausnahmen findest du am Ende dieses Abschnitts.

Der Einatem durch die Nase ist im Leben grundsätzlich besser, weil die Natur unsere Nase als Hauptatemorgan vorgesehen und für ihre Aufgabe ideal ausgestattet hat. Der Einatem durch den Mund ist in allen Fällen überlebenswichtig, wenn der von Natur aus vorgesehene Weg durch die Nase nicht funktioniert.

Mundatmung ist der (kurzfristige) Notfallplan für unsere Sauerstoffversorgung. Mundatmung kann auch zur Bewusstseinsveränderung eingesetzt werden und als Tool für spezielle Erfahrungen genutzt werden. Dafür empfehle ich dir aber fachgerechte Begleitung!

Unser Atemgeschehen reagiert situativ genau so, wie mensch es gerade braucht: In Ruhe oder bei Anstrengung, tagsüber oder nachts, bei Freude oder Schreck. Kompliziert wird es dann, wenn sich im Leben Muster zementieren, die für das natürlich gesunde Atmen nicht förderlich sind. Innere und äussere Umstände tragen dazu bei. Im Alltag zum Beispiel Bildschirmarbeit: Was ist ein Bildschirm-Zombie?

Der Atem lässt sich zwar willentlich steuern, die meiste Zeit unseres Lebens atmen wir aber unbewusst. Zum Beispiel nachts, wenn wir schlafen, haben wir gar nicht die Möglichkeit zur Kontrolle. Wie steht es um dein Atembewusstsein? Nimmst du wahr, wie es dich atmet? Weisst du, wie du atmest, wenn du gerade gar nicht darauf achtest, eben zum Beispiel im Schlaf?

Kombination von Nasen- und Mundatmung

Einatem durch die Nase, Ausatem durch den Mund

Besonders bei Anstrengung empfehle ich dir, den Einatem durch die Nase kommen zu lassen und den Ausatem über die Lippen entweichen zu lassen. Das ist auch eine gute Methode, wenn du bei Kälte oder unsauberer Luft draussen trainierst, denn so bleiben dir die immunfördernden Vorteile der Nasenatmung erhalten. Ich persönlich finde das die beste Art, bei Anstrengung zu atmen: So habe ich nie Muskelkater, überanstrenge mich nicht und bekomme immer genug Luft.

Den Ausatem durch den Mund kannst du ganz einfach mit Tönen (Sprechen, z.B. Treppenstufen oder Schritte zählen) oder mit der Lippenbremse steuern. Eine Anleitung dafür gibts hier: So beruhigst du dich mit der Lippenbremse – eine Atemübung, mit der du dir Luft verschaffst

Atemübungen mit Einatem durch den Mund

Atemübungen mit Einatem durch den Mund werden oft eingesetzt, um anzuregen oder etwas zu intensivieren. Das kann sehr kraftvoll wirken und ich finde es wichtig, es gut zu dosieren, nicht zu lange zu üben und dir genau zu überlegen, wann und mit wem du solche intensiven Erfahrungen machen willst.

Möchtest du selbstständig eine Übung mit Einatem durch den Mund ausprobieren? Ich empfehle dir zum Beispiel die Anleitungen von Dr. med. Claudia Croos-Müller, die kurz und knapp anleitet und begleitet, indem sie dir auch erklärt, was die Übung bei dir im Gehirn und auf emotionaler Ebene bewirkt.

Die Strohhalm-Übung findest du im Büchlein Alles gut. Das kleine Überlebensbuch. Einige Übungen gibt es in der kostenlosen App BODY2BRAIN. Wenn dich Übungen mit Einatmen durch den Mund besonders interessieren, such dir eine ausgebildete Atemtherapeutin in deiner Nähe und lass dir fachgerecht zeigen, wie du mit dem Einatem spielst und individuell in Erfahrung gehen kannst.

Einatmen beim Singen

Beim Singen darf der Einatem durch Mund und Nase geräuschlos und ohne Anstrengung des Holens rasch die Lunge füllen. Bedingung dafür ist, das Zwerchfell gut lösen zu können nach dem kontrollierten Entweichenlassen der Ausatemluft als Ton.

Es gibt unterschiedliche Empfehlungen und Schulen, wie beim Singen geatmet werden soll. Weit verbreitet ist die sogenannte Zwerchfellstütze: Das Zwerchfell schwingt nicht passiv zurück, sondern mittels Rückhaltekraft wird der Ausatem kontrolliert abgegeben und der Ton in den Klangräumen des Körpers und v.a. des Schädels geformt.

Aus atemtherapeutischer Sicht ist das Ausatmen mit Tönen in unterschiedlichen Weisen sinnvoll und wirksam, zum Beispiel um Schleim im Hals zu lösen mit Summen oder um sich zu beruhigen, da das Klingen den Ausatem natürlich verlängert: Summen: Eine Atemübung für Ruhe, Gelassenheit und einen freien Hals

Einatmen beim Blasinstrument spielen

Beim Spielen eines Blasinstruments ist oft keine Zeit zum Einatmen: Umso wichtiger, dass das gut klappt! Es empfiehlt sich ein kurzes, tiefes Einatmen durch Nase und Mundwinkel, damit der Ansatz nicht verändert werden muss. Das Instrument bleibt an Ort und Stelle und dank eines geschmeidigen Zwerchfelles füllt sich die Lunge reflektorisch mit Atemluft, die wiederum zum Tönen durch das Instrument kontrolliert abgegeben wird.

Es gibt unterschiedliche Empfehlungen und Schulen, wie beim Blasinstrument geatmet werden soll und ich möchte hier nichts infrage stellen, was du gelernt und geübt hast und für dich funktioniert. Schau einfach, wie es dir beim Spielen geht: Hast du immer genügend Luft, um klang- und kraftvoll zu spielen, ohne dich danach ausser Atem wiederzufinden? Wie sehr strengt es dich an? Hat dein Atem optimale «Arbeitsbedingungen», damit du stressfrei dein Instrument zum Erklingen bringst und dabei Spass hast?

Mundatmung oder Nasenatmung: Warum ich dir als Atemtherapeutin Nasenatmung empfehle!

Wenn du mit deinem Atem in irgendeiner Weise «am Arbeiten» bist – beim Sport in der Anstrengung, beim Singen im Chor oder bei der Musikprobe – dann hat der Einatem durch den Mund oft seine Berechtigung und ist richtig praktisch. Vielleicht geht es dir auch mehr um spezielle Erfahrungen, die mittels anregender Atemtechniken unterstützt werden und dich in andere Welten befördern oder deine Reise nach innen farbiger machen.

Im Alltag, vor allem in Ruhe, empfehle ich dir als Atemtherapeutin trotzdem generell, den Einatem durch die Nase kommen zu lassen. So ist es von der Natur vorgesehen und darin liegen Vorteile für Immunabwehr, Wohlbefinden und Zufriedenheit. Besonders im Schlaf ist die Nasenatmung wichtig, damit du lange genug in Tiefschlafphasen bleibst, um von Erholung zu profitieren!

Sollte dir die Nasenatmung abhandengekommen sein, richte deine Aufmerksamkeit immer wieder auf den Weg, den dein Einatem nimmt. Kommt er durch den Mund, leg deine Lippen locker aufeinander und lass die Nasenmuschel ihre Arbeit tun.

Sollte die Nase verstopft sein, hast du nun verstanden, dass es dabei nicht bleiben muss. Wenn du nicht allein damit unterwegs sein willst, unterstütze ich dich gerne. Buche dir jetzt ein kostenfreies und unverbindliches Kennenlerngespräch:

Jetzt bist du dran! Das Experiment mit Mundatmung oder Nasenatmung

Mit Nasenatmung bzw. Mundatmung kannst du ganz einfach ab sofort selbst experimentieren. Nimme dafür einfach dein Atembewusstsein hervor und achte immer mal wieder darauf, wo und wie der Atem gerade einströmt. Nimm erstmal wahr, was ist, ohne zu bewerten. Später kannst du immer noch entscheiden, dass du etwas verändern willst!

Eine spannende Schilderung gibt es im Buch Breath von James Nestor. Der Autor beschreibt, wie er und sein Kollege jeweils 10 Tage nur durch den Mund und dann 10 Tage durch die Nase atmen. Ein packender Erfahrungs- und Gesundheitskrimi! Welche Erfahrungen hast du mit Nasenatmung bzw. Mundatmung im Leben schon gemacht? Was interessiert dich oder welche Fragen sind aufgetaucht beim Lesen? Lass mir gerne einen Kommentar da ⤵

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