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Der Gehalt einer Atemübung und wie du diese Reise nach innen auskostest

Atemübung Gehalt: Grafik eines Notebooks mit Titel "Was ist eine Atemübung?" Gehalt

Was ist überhaupt eine Atemübung und wie steigst du idealerweise in eine Atemübung ein? Darüber habe ich gebloggt im Artikel Einstieg in eine Atemübung: So gelingt dir eine achtsame Erfahrung. Im Artikel Nachspüren als Teil der Atemübung: So kommt das Erfahrene im Bewusstsein an liest du, wie du anschliessend ans Üben am besten wieder zurück in deinen Alltag kommst.

Was passiert zwischendrin? Hier habe ich dir eine Auswahl an Möglichkeiten zusammengestellt, was beim Atmen und Bewegen, beim Spüren und Körperwahrnehmen alles passieren kann. Jeder Moment im Leben wird zu einer Atemübung, sobald du dich bewusst entscheidest, deiner Atembewegung im Geschehenlassen achtsam Aufmerksamkeit zu schenken: Beobachte gerade jetzt, wie dein Atem dich bewegt und wie das Atemlauschen im Atemfluss Veränderung anzeigt.

Der Kern einer Atemübung wird zu ihrem Gehalt

Beim Atmen und Bewegen folgst du dem Fluss, deine Gedanken dürfen pausieren. Die Wahrnehmung und die Freude am Entdecken zählt. Was nimmst du wahr? Was passiert? Was interessiert dich und welchen Impulsen gibst du nach?

Meine gehaltvollsten Momente beim Üben sammle ich meistens im Nachspüren ein. Es braucht nämlich ein bisschen Zeit, bis sich die Wahrnehmung im Körper sortiert hat und im Bewusstsein angekommen ist. Trotzdem erlebe ich immer wieder Momente, in denen Überraschendes oder Befreiendes geschieht, auf allen Ebenen des Seins:

🧭 Ich nehme wahr, wo ich gerade bin und was das mit mir macht.
🧭 Ich beobachte, wie es mir gerade geht mit dem, was ich erlebe.
🧭 Mein Atem fliesst und zeigt mir meinen Rhythmus, mein Tempo, mein Mass.

Eine Atemübung zu machen (bzw. geschehen zu lassen) ist eine Reise nach innen, in meine eigene Wahrnehmungswelt. Ich erforsche meine innere Landkarte auf den Ebenen Körper, Seele und Geist und verbinde mich dabei voller Kraft mit mir selbst.

⚓ Mein Körper kommt zur Ruhe und regeneriert sich so, wie er es gerade braucht.
⚓ Mein Geist bettet sich in meinem Sein ein und die Gedanken verstummen.
⚓ Mein Herz erwacht und schickt mir Ehrfurcht, Dankbarkeit und Verbindung zur Welt.

«Die längste Reise, ist die Reise nach innen», sagte Dag Hammarsjköld in seinem gleichnamigen Gedicht. Lange bevor ich Atemübungen kennenlernte und regelmässig darin eintauchte, übten diese Zeilen eine magischen Reiz auf mich aus und lockten mit in neue Erfahrung, köstliches Erleben mit allen Sinnen, ganz im Einklang mit mir selbst.

Zugegeben, nicht immer ist die Ernte oder das Üben selbst so angenehm, berückend und erleuchtend, wie ich das oben beschreibe. Immer wieder kommt es vor, dass ich alles richtigzumachen versuche, mich verkrampfe, mich vergleiche mit andern oder eine kritische Stimme etwas in mein Ohr krächzt. Wenn ich merke, dass es harzt, mache ich eine Pause oder schalte einen Gang zurück und werde mir wieder bewusst, was wirklich wichtig ist beim Üben mit dem Atem.

Haltung während des Übens

Es ist beispielsweise wichtig, wie du in eine Übung einsteigst. Nutze dafür bewusst und sorgfältig das körpergerechte Sitzen, Stehen, Liegen und Gehen, um deine Reise nach innen zu starten, damit du gut aufgehoben und geerdet auf diese Expedition zu dir selbst gehst.

Schau, dass dir der Kopf nicht dreinredet. Lass mehr geschehen, als du machst. Es darf spielerisch und locker sein, Bewegungen folgen den Atemphasen und die Atemphasen verbünden sich mit den Bewegungen. Dabei beobachtest du unvoreingenommen, was sich gerade zeigt: Vielleicht kommt plötzlich ein Aha-Erlebnis, vielleicht einfach Ruhe oder Anregung.

🚀 Nutze deine Füsse und den Kontakt zum Boden, um von oben beschenkt zu werden.
🚀 Entlaste dich von einem Ziel, das du erreichen musst.
🚀 Es braucht so lange, wie es braucht und vielleicht geht es plötzlich ganz schnell.

Jeder und jede von uns ist im Erleben einzigartig, was du entdeckst beim Üben, kann morgen schon wieder ganz anders sein. Was ich feststelle beim Atmen und Bewegen unterscheidet sich vielleicht enorm von deinen Erlebnissen. Dabei gibt es kein richtig und falsch, sondern die eigene Wahrnehmung zählt.

Achtung, fertig, Atemübung?

Wenn du nun so richtig Lust bekommen hast, loszulegen und das selbst auszuprobieren, habe ich hier für dich eine Reihe von Anleitungen für einfache (aber nicht simple!) Atemübungen auf meinem Blog:

🎈 Wechselatmung: Eine Atemübung, mit der du deine Nase befreist
🎈 Zunge umschlagen: Eine Atemübung, mit der du dich unauffällig beruhigst
🎈Entspannen » Meditation 1: Kontakt zu dir in 3 Schritten via Handmitte

Am besten übt es sich gemeinsam und – ich persönlich finde – vor Ort, mit individueller Anleitung und wertschätzendem Austausch. Das findest du in der Atemgruppe Niederhasli.

Jetzt bist du dran

Was brauchst du, um im Atmen und Bewegen so richtig aufzublühen? Wie gehst du mit Aha-Erlebnissen, Atemstaus oder harzigen Momenten um? Ich bin gespannt darauf, was du berichtest von deiner eigenen Reise nach innen … ⤵ Teile jetzt deine Wahrnehmung mit der Atem-Community.

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Dieser Artikel entstand im Rahmen der Blogdekade September 2024 in TCS The Content Society. Vom 21. bis 30. September habe ich jeden Tag einen Artikel veröffentlicht. Es drehte sich auf dem Atemblog alles rund ums Menschsein mit allen Sinnen (anstatt ein Bildschirm-Zombie zu werden). Dies ist der Blogparaden-Auftakt, Artikel Nr. 8/10.

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