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Zunge umschlagen: Eine Atemübung, mit der du dich unauffällig beruhigst

Was hat das Zunge umschlagen mit dem freien Atmen durch die Nase zu tun? Liegt die Zunge an ihrem natürlich besten Ort, verhindert ein kleines Vakuum das Aufklappen des Mundes und die Nasenatmung wird sozusagen erzwungen. Es lohnt sich deshalb für eine freie Nase, der Zungenposition Aufmerksamkeit zu widmen.

Warum Zunge umschlagen?

Wenn es darum geht, unser Nervensystem zu beruhigen, ist unser bester Verbündeter der Grosse Ruhenerv, der Nervus Vagus oder X. Hirnnerv. Mit dem Umschlagen der Zunge kannst du ihn direkt ansprechen und seine beruhigende und harmonisierende Wirkung erfahren. Ein genial unauffälliger Trick, wenn du mal ruckzuck eine Dosis Beruhigung brauchst.

Anleitung Zunge umschlagen

Ausgangsposition Wähle eine körpergerechte Ausgangsposition. Die Lippen liegen locker aufeinander und den Unterkiefer darfst du hängen lassen.

Teste die Beweglichkeit und Gewohnheiten deiner Zunge im Mund- und Rachenraum. Schau, dass es für dich passt und mach Pausen oder unterbrich die Übung, wenn es kitzelt oder sonst herausfordert. Übe aufmerksam ein paar Atemzüge lang, lieber öfters, dafür kürzer.

  1. Lass ein paar Atemzüge vorbeigehen. Beobachte, wo im Mund deine Zunge liegt. Berührt sie mit der Spitze eher die Rückseite der Schaufeln und schmiegt sich an den Gaumen oder liegt sie zwischen den unteren Zahnreihen?
  2. Der Atem fliesst: Erkunde mit deiner Zungenspitze die Innenseite der oberen Zahnreihen, die Aussenseite der oberen Zahnreihen. Drücke dich Zunge ein wenig gegen den oberen Gaumen.
  3. Strecke zwischendurch die Zunge auch einmal weit heraus und mache Grimassen, geniesse ein Gähnen, wenn du magst.
  4. Fahre nun mit der Zungenspitze von der Schaufelrückseite Richtung Rachen, bis die Zunge umgelegt ist. Lass ein paar Atemzüge vorbeigehen. Dann lässt du die Zunge wieder in zurückgleiten.

Spüre anschliessend nach, was sich bei dir verändert hat. Wie liegt die Zunge im Mund? Wo berührt sie? Wie zeigt sich der Kiefer? Bei meiner Bloggerkollegin und Logopädin Wiebke Schomaker findest du ein Bild und eine Erklärung zum natürlichen Schlafplatz der Zunge ↗.

Mehr Informationen zur Atemübung Zunge umschlagen gibt es im Buch Eine Atemlehre von Ilse Middendorf.

Jetzt bist du dran!

Kennst du das Umschlagen der Zunge? Welche Erfahrungen hast du damit bereits gemacht und wie hast du diese Atemübung gerade jetzt erlebt? Teile mit der Atem-Community, was du wahrgenommen hast und wie Zungenarbeit bei dir wirkt.

Beim Üben ist eine Frage aufgetaucht? Erzähle uns im Kommentar davon oder frage bei einer Atemtherapeutin oder einem Atemtherapeuten nach.


Dieser Artikel ist 8/10 der Blogdekade mit Franzi Blickle ↗ im Februar 2024. Bei einer Blogdekade werden in 10 Tagen 10 Artikel (oder nach Belieben) geschrieben, das finde ich s Zähni 🔟. Im August 2023 war ich das erste Mal dabei: 10 Artikel in 10 Tagen. Damals hatte ich Ferien. Diesmal nicht: Schauen, wie’s wird und ob ich 10 von 10 schaffe!

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  • Liebe Susanne,
    vielen Dank für deine großartige Artikelserie über die Nasenatmung und für die Zungenübung in diesem Artikel. Ich habe die Übung beim Lesen direkt mitgemacht und habe die beruhigende Wirkung gespürt. So spannend, wie Atmung, Zunge und der Parasympathikus zusammenhängen!
    Ich danke dir auch sehr fürs Verlinken.
    Herzliche Grüße
    Wiebke

    • A
      Susanne von Atemhaus Wagner

      Liebe Wiebke
      Freut mich total, wie du die Übung gleich mitgemacht und ihre beruhigende Wirkung erfahren hast! Ja, die Zusammenhänge finde ich auch hoch spannend und es fasziniert mich, bloggend mehr (Atem-)Bewusstsein für mich selbst und meine Leser:innen zu schaffen.
      Herzlich
      Susanne

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