Katharina Bonné versteht sich als Brückenbauerin und findet, alles dürfe sein. Sie ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und Facilitatorin für Leichtigkeit ❤ Freude. In ihrer Blogparade «Was bringt dich auf die Palme? Und was bringt dich wieder runter?» ↗ ruft sie dazu auf, sich mal alles von der Seele zu schreiben, was nervt. Also teile ich heute 3 Dinge, die mich als Atemtherapeutin täglich auf die Palme bringen und noch ein Bonus-Ding, bei dem mein Atem stockte.
Ich bin kein Profi darin, meinen Ärger mit der Welt zu teilen. Das geht meistens eher schief, wenn ich es mal ernsthaft versuche. Heute probiere ich es mit Gemütlichkeit und einer Prise Humor: Vielleicht holt mich dann der Palmentiger wieder von der Palme runter, auf die mein Palmentrigger mich raufgescheucht hat. [Da Katharina für ihre Blogparade kein Hashtag angegeben hat, habe ich den #PalmenTrigger dafür genommen.]
Was bringt dich auf die Palme? Und was bringt dich wieder runter?
Katharina Bonnés Aufruf zur Blogparade
Inhalt
Was sind Atemräuber?
Ich nenne alles Atemräuber, was den Atem stört, staut oder einschränkt. Atemräuber sind auch Gewohnheiten und Vorgänge, die der Lunge Schaden zufügen, das Zwerchfell stressen oder den ureigenen (natürlich gesunden) Atemrhythmus belasten. Der Atem ist eine grundlegende Lebensfunktion für den Menschen und ohne ihn haben wir in ein paar Minuten unser Dasein ausgehaucht (mit Ausnahme der trainierten Apnoe-Taucher:innen, die bis zu 10 Minuten ohne neuen Einatem zurechtkommen). So ein wertvolles Gut will man sich doch nicht stehen lassen?
Nicht überraschend: Für mich als Mensch und als Atemtherapeutin steht die Atemgesundheit im Leben an erster Stelle. Hier habe ich 3 täglich stattfindende Verbrechen an der eigenen Gesundheit zusammengestellt. Wenn ich das sehe, treibt mich das als Atemtherapeutin echt auf die Palme. Ich sehe in der Öffentlichkeit den Menschen zu, wie sie sich bewegen, wie sie atmen. Ich kenne sie nicht und meine Wut verraucht, denn es geht mich nichts an, eigentlich. Ist alles nicht mein Problem?! Trotzdem triggern mich Situationen, in denen ich Menschen beobachte, die sich ihres Atems berauben.
3 Atemräuber, die ich häufig beobachte
Ja, ich weiss: Jeder ist frei in seiner Lebensgestaltung und füge sich so viel Schaden zu, wie er oder sie will. Ich würde aber lieber nicht zuschauen müssen bei den täglichen Verbrechen an der Gesundheit … und auch wenn ich es nicht sehe: Es passiert immer, irgendwo, irgendwem. Auch das ist das Leben – aber es müsste nicht sein! Deshalb nervt mich das.
1. Schlechte Luft einatmen
Leider sind wir oft der verunreinigten Luft ausgesetzt. Wir atmen unfreiwillig Pollen, Abgase, Ozon, Saharasand oder Feinstaub ein. Das belastet die Lunge. Raucher schaden ihrer Lunge direkt. Passivrauchen schadet auch: besonders, wenn Kinder betroffen sind. Da kann ich fast nicht zusehen.
Umso mehr Gründe für mich, als Atemtherapeutin zu bloggen, eine Atem-Community aufzubauen, das Atembewusstsein meiner Mitmenschen anzuregen und treue Leser:innen für meinen NASLETTER zu gewinnen: Natürlich gesund atmen mit dem NASLETTER: Hol dir Antworten aus der Atemtherapie bequem ins Postfach.
2. Gewohnheitsmässige Mundatmung
Wer häufig durch den Mund einatmet, tut seiner Gesundheit nichts Gutes. Ich mag hier jetzt gar nicht ausholen und alle negativen Konsequenzen der habituellen Mundatmung aufzählen, hier die 3 drängendsten:
- ausgetrockneter Mund und Rachen, Infekte
- Schnarchen, nächtliche Atemaussetzer, Schlafstörungen
- mangelhafte Lungenbelüftung
Du willst (wieder) mehr durch die Nase atmen? Lies weiter im Artikel Nase frei bekommen: Use it or lose it!
3. Atemeinschränkende Alltagsfaktoren
Der Atem ist Bewegung und arbeitet am besten, wenn nicht dabei gestaut. Behindert wird die Atembewegung, das Spannen und Lösen des Zwerchfells – und damit die lebensnotwendige Belüftung aller Lungenpartien – z.B. weil:
- zusammengesunkener Oberkörper
- dauerangespannte Muskeln, Schmerzen
- Seelische Zustände, die den Atem rauben, z.B. Angst
Du möchtest eine Atemübung ausprobieren, die nicht nur deine Nase befreit, sondern dich auch noch beruhigt? Test Wechselatmung: Eine Atemübung, mit der du deine Nase befreist
Susanne, jetzt chill mal!
Wie hole ich mich selbst von der Palme wieder herunter? Wenn ich mich nerve über das Verhalten von andern, ist das im Grunde mein Problem. Jein. Als Atemtherapeutin sehe ich eine Aufgabe zur Aufklärung von Zusammenhängen rund um Atemgesundheit. Wer also zu mir in die Praxis kommt oder mich z.B. hier auf dem Blog auf so ein Thema anspricht, bekommt auf jeden Fall meine Antwort.
Ich habe oft im Passiv formuliert oben – die Frage ist aber: Wer macht das? Was raubt den Atem? Es sind immer wir selbst, die das (unbewusst) tun oder zulassen, dass es uns angetan wird. Im Alltag diese Situationen aufzuspüren und zu verändern braucht ein tiefes Interesse, einen langen Atem und viel Geduld mit sich. Also egal für wen, ob für mich selbst, als Atemtherapeutin auf der Palme, oder für dich, getriggert von meinem Artikel: Beruhigen wir uns erstmal 😎
Ich beruhige mich, indem ich den Kontakt zu mir herstelle. «Zersch vor de eigete Türe wüsche.» [Zuerst vor der eigenen Türe kehren.] meint ein Sprichwort. Ich nehme mich also selbst an der Nase und schaue, welche Luft ich einatme, ob mein Mund dabei offensteht und wie ich da sitze, stehe oder gehe. Dabei tut es gut, die Zunge umzuschlagen.
Diese Selbstwahrnehmung über den Körper beruhigt und holt mich schnell – nicht nur von der Palme – sondern auch von meinem hohen Ross herunter. Wer bin ich denn, jemand anderem vorschreiben zu wollen, wie er oder sie zu atmen hat?
Bonus-Ärger: Selbst aufräumen klappt auch hier
Bei meiner heutigen Wanderung schwebte ich im Morgenlicht über eine saftig grüne Wiese (natürlich auf dem Wanderweg!) und war ganz in Gedanken versunken im Bewegungsnirwana. Plötzlich stockte mir der Atem und ein lauter Fluch entschlüpfte meinen Lippen über das Ärgernis, das mich regelmässig auf die Palme bringt: Da liegen Bierdosen im Gras!
Abfall tötet! Kühe … Weit und breit kein Abfalleimer, geschweige denn eine Aludosen-Entsorgungsmöglichkeit. Ich trug die Dosen über zwei Gipfel nach Hause zurück, wo sie nun auf fachgerechte Entsorgung warten. Wenigstens für heute kann ich mir auf die Schulter klopfen, weil ich nicht weggeschaut habe, nachdem der Palmentrigger zuschlug.
Ja, ich könnte mutiger werden und mich vielleicht häufiger einmischen, wenn es so einfach möglich ist. Allerdings finde ich es echt heikel bei der Atemgesundheitsthematik: Meinen Mitpassagieren im Zug einen Vortrag über Mundatmung halten? Nö! Bei meinen Kollegen im Büro an ihrer Sitzweise herumzukritteln? Nimmer. Rauchenden Bekannten mit Lungenschäden drohen? Die wissen das selbst.
Ich warte, bis ich die Einladung dazu erhalte, weil jemand mehr wissen will. Weil eine:r selbst gemerkt hat, das tut überhaupt nicht gut und etwas dagegen tun will. Weil Menschen nicht dumm sind! (Glaube ich zumindest immer noch ….) Nur sieht man manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und dann kann es guttun, im Wald spazieren zu gehen oder sich dazu auch noch eine Atemtherapeutin zu suchen!
Und bei dir?
Was bringt dich auf die Palme? Wirst du, wenn du mal die Wände hochgegangen bist, getriggert zum Tiger oder bleibst du auch bei Ärger ganz zahm? Schaust du weg oder hin? Mischst du dich ein oder machst du die Faust im Sack? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar ⤵ oder schreib doch selbst mit bei Katharinas explosivem Blogparaden-Thema.
Bei der Sommeredition 2024 der TCS-Blogparade gestalte ich meine Beiträge dreifaltig: 3 Ideen, 3 Bilder, 3 Fragen, 3 Gedanken … aller guten Dinge sind drei. Ich habe mir vorgenommen, bei mindestens 5 Blogparaden teilzunehmen. Dies ist Nr. 5 von 5. Meine eigene Blogparade zum Thema #NichtWissen findest du hier: Blogparade zum Thema #NichtWissen inkl. der eingereichten Beiträge.
Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱
Atemfluss statt Atemstau
Erlebe dich ⏳ in einer Minute zwischendurch
- als ganzer Mensch
- immer wieder neu
- mit allen Sinnen
… damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣
Anke Stadelbauer
Liebe Susanne,
bevor ich den Kommentar schrieb, bin ich an deinem Mikropausengenerator hängen geblieben. „Bewege lächelnd deine Augen 🔔 einige Male.! Danach musste ich tatsächlich lachen, und meinen Augen hat es auch gut getan, sie fühlen sich gleich wieder viel weiter an. Nun zu deinem wunderbaren Artikel. (Ich glaube, ich werde in dieser Blogparade auch noch dabei sein).
Da hast du ja einen guten Weg gefunden, erst mal mit dir anzufangen. Du bist doch dann das Vorbild! Aber dass es manchmal schwer ist, zum Beispiel über eine schlechte Haltung hinweg zu sehen, das kann ich verstehen. Auch ich möchte manchmal am liebsten Leute an den Schultern nehmen und sie aufrichten! Wenn Eltern ihren Kindern ganz schlimme Sachen sagen, dann hab ich auch schon eingegriffen. Wenn ich das nicht getan habe, dann ging es mir danach häufig ziemlich schlecht. Und ich freue mich über jeden Menschen, der in der Natur Müll einsammelt! Auch ich mache das regelmäßig und meine Hoffnung ist ja, dass jemand dann vielleicht nichts hin wirft, wenn er sieht, dass da eben gerade kein weiterer Müll liegt.
Auf jeden Fall tust du ein gutes Werk und darauf kannst du auch stolz sein (bist du bei der Blogparade auch dabei?). Gründe hättest du!
Liebe Grüße, Anke
Katharina Bonné
Liebe Susanne, herzlichen Dank dass Du bei meiner Blogparade mitmachst und ich Deine Nr. 5 bin 🙂
Sehr interessant: Ist man sich seines Ärgers, seiner Wut und der „Palmentiger“ bewusst, teilt man dies eher nicht so gerne. Zumindest nicht sofort. Man kraxelt dann schon noch die Palme hoch, schaut jedoch anders von oben herunter. Und atmet vielleicht erst mal gaaaaanz tief durch. So hat der Atemräuber hier also keine Chance.
Danke für Deinen Artikel – lass uns die Leuchttürme sein, die wir sind. Und die Inspiration für alle, die nach etwas Anderem schauen, was mehr (für uns alle) im Leben kreiert.
Susanne Wagner
Liebe Katharina
Ich habe das halt auch nicht (gut) gelernt: (Mit-)teilen, wenn ich auf der Palme hocke. Übung macht die Meisterin – im Klettern wie im Runterkommen. Was passiert, wenn man den Leuchtturm hochgeht?
Gruss,
Susanne
P.S. Ich habe noch nach der Herkunft der Redewendung gegoogelt: Offenbar gehen verärgerte Affen die Palme hoch und werfen dann mit Kokosnüssen. Eine reichlich exotische Vorstellung von Ärgermanagement 😉🤣🙈