Susanne Wagner
Termin
Hey Bildschirmzombie!

Atemhaus Wagner 2025: Mein Motto «Was, wenn das einfach wäre?» und was das für mich bedeutet

Porträt von Susanne nach dem Aufstieg auf einen Grat über 2000 Meter

Vor einem Jahr habe ich zum ersten Mal (m)ein Motto verbloggt fürs neue Jahr. Mit ein bisschen Widerstreben zuerst, denn ich bin ein Mottomuffel: Atemhaus Wagner 2024: Mein Motto «Ich bin da» und was das für mich bedeutet. Ich stellte fest, dass so ein Motto eine Eigendynamik annimmt, die mir Rückenwind verschafft. Deshalb gibt es für 2025 auch wieder in Motto. Ich verspreche mir davon, dass es mir Klarheit und Fokus für meine Atempraxis gibt, damit ich noch mehr dazu beitragen kann, Menschen mit Atemtherapie in die Ruhe zu bringen. Meine Mikropausen-Anregungen sollen online auf einfache Art und Weise möglichst viele Bildschirmgucker:innen erreichen und zum Pausenmachen inspirieren.

Auch letztes Jahr passierte das: Ich wähle ein Motto und es verändert sich magisch in eine neue Wortgestalt. Im Jahresrückblick 2024: S Läbe isch schön! [Das Leben ist schön] und Bloggen macht mich glücklich, 2024 über 100 Mal 💻 dachte ich noch, mein Motto sei: Atem spüren statt steuern. Ich merkte dann: Das wünsche ich zwar für dich und alle atmenden Wesen, es ist aber nicht mein Jahresmotto. Meins präsentiere ich dir in diesem Blogartikel und rege dich an, dir diesen Satz auf der Zunge zergehen zu lassen. Jetzt und spätestens bei der nächsten Gelegenheit, wenn du innerlich mit den Augen rollst, weil die Situation wieder so kompliziert ist und dir gerade über den Kopf wächst. 😉

Meine Motto-Inspiration

«Was, wenn das einfach wäre?», schreibt Bestsellerautor und Essentialist Greg McKeown in seinem Buch «Effortless[1]. Wie man sich mühelos auf das Wichtigste konzentriert». Beim Wiederlesen des Buches bin ich an dieser Frage hängengeblieben und frage mich seitdem im Alltag wiederholt: Was, wenn es einfach wäre?

Greg McKeown ist ein Essentialist. Der Essentialismus als philosophische Denkrichtung ↗ geht zurück auf die Antike. Essentia bedeutet auf lateinisch «Wesen» und die Essentialisten gehen grob gesagt davon aus, dass jedes Ding und jeder Mensch einzigartige Eigenschaften hat, die sein Sein ausmachen.

Greg McKeown ist kein alter Philosophe, sondern ein moderner Business-Bestseller-Autor. Sein Essentialismus[2] besagt nach meinem Verständnis, dass mensch wählt, was wirklich wesentlich ist und womit eine Auseinandersetzung erfolgen soll. Mit einer essentialistischen Haltung will mensch erforschen, was wirklich wesentlich ist und genau da seine Aufmerksamkeit und Lebensenergie hinlenken.

Im Atem bin auch ich Essentialistin: Ich sage «Im Atem ist alles!» und habe die 10 Brücken zum Atemsinn dokumentiert, bei denen es um den wesengemässen Atem geht: Atmen, wie es dem Wesen Mensch von Natur aus entspricht. Atmen, wie es deinem ureigenen Wesen in seinem Wachstumsprozess entspricht. Atmen, wie es im Mass, Tempo und Rhythmus jetzt genau dir und der Situation entspricht.

Die Essenz habe ich auch in der Prozessarbeit nach Arnold Mindell ↗ kennengelernt: Wenn wir in der Wahrnehmung abtauchen ins Traumland und noch tiefer, erleben wir vielleicht «die Essenz». Auf der Essenzebene ist alles und alle verbunden. Was abstrakt klingt, ist eine Erfahrung, die du mit Bestimmtheit oft selbst machst: Einfach wenn du genau spürst, wie du in Kontakt kommst mit dem Fluss, dem Dao oder wie auch immer du es nennen magst.

Ich habe nun «einfach» mal aufgeschrieben, was mir einfällt zu Essenz und Essentialismus. Vielleicht ist es naiv, unverständlich oder oberflächlich. Trotzdem ist es wahr, denn es ist genau das, was ich jetzt klar sehe. Es wird sich verändern und ich darf Teil davon sein. Darauf freue ich mich.

  • [1] Greg McKeown: Effortless. Wie man sich mühelos auf das Wichtigste konzentriert (2022). 2. Aufl. München, Redline.
  • [2] Greg McKeown: Essentialismus. Die konsequente Suche nach Weniger. Ein neuer Minimalismus erobert die Welt (2018): Kandern: Unimedica.

Einfach 2025

«Was, wenn das einfach wäre?» 12 Geschenke an mich selbst

Seitdem dieser Satz bei mir hängengeblieben ist und im Alltag immer wieder auftaucht, beobachte ich den Effekt davon. Erstaunlich: Bei einer «schwierigen Aufgabe» komme mit Schwung ins Tun.
Sofort geht es darum, was wirklich wichtig ist. In der Einfachheit erlebe ich Lösungen, die mich selbst überraschen.

Probiers aus: Das nächste Mal, wenn dir etwas erdrückend schwer oder kompliziert erscheint – Frag dich: Gibt es da einen einfacheren Weg? Dann geh ihn, und schau, wie du das erlebst. Ich erlebe das so und verspreche mir deshalb viel von meinem Motto für 2025. Immer, wenn ich mich frage «Was, wenn das einfach wäre?», schaffe ich Raum:

  1. Ich gehe immer wieder zurück auf meinen Weg. Ich träume mich näher zu mir.
  2. Ich wage mehr, ich werde mutiger im Ausprobieren. Ich erlaube mir Scheitern und daraus zu lernen.
  3. Ich höre auf meine innere Stimme und handle danach. Ich lebe gemäss meines Wesens und wachse zu mir.
  4. Ich lebe und erlebe mit allen Sinnen. Ich bringe Ruhe und Orientierung ins Leben.
  5. Ich mache Pausen und weiss, was ich tue, wenn es mir zu kompliziert wird.
  6. Ich entscheide, was wesentlich ist in meinem Leben. Ich tue, was ich liebe und liebe, was ich tue
  7. Ich bringe den wesengemässen Atem weiter in die Welt.
  8. Ich spiele mit dem, was mir der Alltag schenkt aus echter, hingebungsvoller Neugier.
  9. Ich entscheide, welches Problem ich wähle und lasse die 5 auch mal gerade sein.
  10. Ich lasse hinter mir, was es mir schwer macht. Ich miste meine Kommunikationskanäle aus, um einfacher in Beziehung zu sein und zu bleiben. Ich lebe öfters weg vom Bildschirm, der mich stresst.
  11. Ich packe Dinge an, die mir sonst zu viel gewesen wären, einfach weil ich mir erlaube, es mir einfach zu machen. Ich schiebe weniger auf und erledige Kleinkram zuverlässiger.
  12. Ich übe an meinen guten Gewohnheiten, dem Puzzle für mein gutes Leben: Mikromomente für mein Grosses Ganzes.

Kann es so einfach sein? Der Kopf nickt nicht nur …

Meine Widerstände gegen die Einfachheit

Was, wenn das einfach wäre? Einfach?! Also ehrlich … da feuert in meinem Kopf neben dem Staunen auch gleich eine Kanone «Aber …» in alle Richtungen:

  • Wenn es einfach ist, ist es nicht genug wert.
  • Man muss doch hart arbeiten im Leben!
  • Es ist naiv zu glauben, dass es einfach sein kann.

Kommt dir das bekannt vor? Mich kann so allerhand davon abhalten, den «einfachen Weg» zu wählen. Es ist ja nicht verboten, sich mit Schwierigkeiten und Komplexitäten herumzuschlagen. Wenn ich das möchte, darf ich das. 😉 Nur: tut mir das gut? Macht mich das zufrieden? Leiste ich einen wertvollen Beitrag an die Gemeinschaft?

Ich probiere es nun mal umgekehrt: Zuerst den einfach Weg. Dann, wenn ich möchte, kann ich es immer noch kompliziert machen – das ist schliesslich viel einfacher als umgekehrt. 😁

Was, wenn das einfach wäre? Umkehren geschehenlassen

Greg McKeowns 1. Kapitel in «Effortless» lautet UMKEHREN. «Was, wenn das einfach wäre?» ist der Untertitel. «Umkehren» kann alles mögliche bedeuten: Es kann ein Eingeständnis zum Scheitern sein, ein kluger Schachzug oder ein nötiger Perspektivenwechsel.

Für mich bedeutet «Umkehren»: Ich erlaube mir jetzt, dass es auch anders sein darf, als ich es kenne. Ich lasse geschehen, was sich zeigt. Im Umkehren offenbart sich mir das Wesentliche und leitet mich. Wie beim Atmen: Das Geschehenlassen ist die Grundlage des natürlich gesunden Atems: Der Einatem kommt, der Ausatem geht – und dazwischen gibt es vielleicht eine Pause. Genau diese Pause hat für mich das Potenzial, dass alles einfach sein könnte oder einfach sein könnte. Es braucht dafür nur eines: Ich erlaube es. Damit folge ich meinem Prozess, vertraue auf mein Dao [Weg].

Susanne Wagner Atemsinn 2025

Ziele 2025: Praxisaufbau 2.0

Gar nicht mehr machen: Social Media-Stress fürs Nervensystem

Mein Social-Media-Ausstieg geht weiter. 2024 habe ich Facebook und Instagram den Rücken gekehrt. 2025 geht es weiter, die Reihenfolge ist noch nicht ganz klar. Einfach machen und es mir einfach machen … da hilft mir das Jahresmotto auch sehr dabei. Es gibt Kanäle, von denen ich schon seit Jahren versuche, mich abzuwenden. Heuer ist das Jahr, in dem es passieren wird. Hier geordnet nach meinem stärksten Abgangsdrang:

  • WhatsApp (seit Jahren mein Dorn im Auge)
  • TikTok (Account-Löschung ist kompliziert!)
  • Pinterest (Bin mir noch nicht sicher …)
  • LinkedIn (Das wird die Frage des Jahres)
  • Telegram (Steht und fällt mit dem Experiment automatisierte Mikropause des Tages)
  • … habe ich noch Kanäle verdrängt?
  • … weitere Möglichkeiten zur Förderung des bildschirmfreien Alltags, die mir noch nicht ins Bewusstsein gekommen sind prüfen und umsetzen.

Weniger tun müssen für dasselbe Resultat: Automatisieren, was bleiben soll

Wenn es die Möglichkeit gibt, Kanäle zu nutzen, ohne dass ich mich damit rumschlagen muss, schaue ich mir das an. Denn schliesslich möchte ich die Bildschirmgucker:innen dieser Welt erreichen und die halten sich nunmal genau dort auf, von wo ich zu fliehen versuche. Ich automatisiere, was sich ohne viel Aufwand automatisieren lässt:

  1. Online-Buchung für Termine in meiner Praxis, Online-Begleitung und Kennenlerngespräch.
  2. Teilen von neuen Blogartikeln auf LinkedIn?!
  3. Regelmässige Erinnerungen an die Mikropause des Tages auf Telegram oder auf LinkedIn?!
  4. Reminder zur monatlichen Mini-Blogparade #8Sammeln für Mitblogger:innen.

    Tun, was ich liebe: Blog, NASLETTER, Atemarbeit

    Auch 2025 blogge ich weiter (vorläufig auch in The Content Society ↗) und schicke meinen Newsletter in die Welt. Dazu gibt es in meiner Praxis in Niederhasli ZH neben Einzelbehandlungen regelmässig Atemkurse in der brandneuen Kursreihe «wesengmäss atmen» mit Atemübungen nach Middendorf:

    2025 geht es in der Praxis neu auch um die Arbeit mit Träumen. Ich freue mich riesig darauf und bin gespannt, wie sich die Erlebniswelten von Körperempfindung und traumähnlicher Wahrnehmung verbinden und befeuern werden.

    Herzensprojekte einfach sein und werden lassen

    In den letzten Jahren habe ich ein Herzensprojekt wiederholt nicht zum Abschluss gebracht: Ich habe immer noch kein Buch zu Mikropausen geschrieben. Auch 2025 werde ich diesem Ziel wohl nicht näherkommen. Es darf sich wandeln. Vielleicht mache ich einen Schritt zurück zu meinem Ursprungsziel und bringe die Mikropausen als offline-Zufallsgenerator heraus.

    2025 bin ich für meine Entwicklung als Unternehmerin im Magnetproduktclub ↗ gut aufgehoben: Ein Ziel dabei ist, ein Mini-Produkt herauszubringen, das mir nicht den letzten Nerv raubt. 😁 Wir werden sehen. An Ideen fehlt es nicht.

    Atemziele: Der Berg ruft!

    Ja, ich will aufs Lenzerhorn 🙂 Das schaffe ich nur dank meines Atems und einem wohlwollenden Umgang mit ihm bzw. mir.

    Atemtherapie • Atemübungen • Mikropausen •

    Auf den Berg rauf, oben eine Alphorn-Impro geschehen lassen und wieder sicher vom Berg runter. Stichtag Mitte August. Dann wird kein Schnee mehr liegen. 😉

    So lange ich atme, lerne ich: Weiterbildungen 2025

    Auch 2025 bilde ich mich weiter. Schliesslich ist mein Credo: Solange ich atme, lerne ich:

    • Vertiefungskurs im Erfahrbaren Atem ↗ bei Ursula Schwendimann: Dieses 3-Tage-Seminar gehört seit 2016 ein- oder zweimal jährlich zu den Fixsternen an meinem Weiterbildungshimmel.
    • Atem- und Traumgruppe bei Madeleine Gfeller-Liechti ↗: Seit Ende 2022 bin ich mit dabei in dieser Forschungsgruppe zu Atemerfahrung und Prozessarbeit mit Träumen.
    • Abschluss Basislehrgang Prozessarbeit ↗ nach A. Mindell: Seit Herbst 2023 beschäftige ich mich intensiv mit Wahrnehmung, Körper und Traum. 2025 stehen die letzten 4 von 16 Wochenendseminaren auf dem Programm.

    Ja, und da wäre noch die Dream School ↗, in der ich Mitglied bin.

    Selfie Susanne vor einer Magnetwand mit Notizen, dem Spruch «S Läbe isch schön» und ein paar Eselsilhouetten

    Atemblog 2025

    Auf dem Atemblog steht ein aktive, reiches Jahr an: Ich hoffe auf zwei Blogdekaden und eine Blogparade. Wöchentlich neu veröffentlichte Blogartikel stehen auf dem Programm. Im Januar 2024 entstand die neue Kategorie Frosch im Hals, die sich sehr gut macht, was die Beliebtheit angeht. Seit letztem Herbst heisst eine der wichtigsten Kategorien auf dem Blog nicht mehr nur «Atmen», sondern Atmen & Träumen. Da wird nebem dem wesengemässen Atem auch die Traumarbeit eine zentrale Rolle spielen für 2025.

    Seit KW1 2025 gibt es neu auf dem Atemblog mein #ReflectAndLearn. Ich habe mich entschieden, die wöchentliche Reflexion wieder in meinen Gewohnheitskatalog aufzunehmen, sie aber nicht ans Posten auf LinkedIn zu knüpfen. Ich veröffentliche mein #ReflectAndLearn auf meinem Blog und teile es auf LinkedIn. So ist es egal, was mit meinem LinkedIn-Accout im Laufe des 2025 passieren wird. Meine Beiträge zu #ReflectAndLearn wohnen auf dem Atemblog und bekommen ein eigenes Archiv: Archiv #ReflectAndLearn

    2025 wird auf dem Atemblog der Meilenstein von 300 Blogartikeln gefeiert! Erst im vergangenen Herbst bloggte ich anlässlich des 250. Beitrags eine Tour de Blog: 250 Artikel – vom Gähnen über die Nudelfrage bis zum Alphorn-Handstand. Ich freue mich schon riesig darauf, die Tour de Blog über 300 Artikel zu schreiben. Auch auf der Kommentarschiene gibt es bald etwas zu feiern: 2025 wird höchstwahrscheinlich der 500. Kommentar auf dem Atemblog veröffentlicht!

    Jetzt bist du dran!

    Und was machst du im 2025? Hast du auch ein Motto oder ein besonderes Ziel? Teile mit uns ⤵ unten im Kommentar, was 2025 für dich bedeutet. Ich bin gespannt, wo wir Gemeinsamkeiten haben und welche Unterschiede sich zeigen.

    Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱

    Atemfluss statt Atemstau

    Erlebe dich ⏳ in einer Minute zwischendurch

    • als ganzer Mensch
    • immer wieder neu
    • mit allen Sinnen

    … damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣

     

    Teste jetzt eine Zufallspause

    Teile mit uns, was dir gerade durch den Kopf geht.

    Wenn du bis jetzt noch nicht gegähnt hast, lies hier weiter: