Blogparade #8sammeln

«Wecke deinen Atemsinn» Was mir mein Claim bedeutet

Screenshot Startseite mit Claim November 2023: Wecke deinen Atemsinn - damit Stress weniger stresst.

Ein Claim (oder Slogan) ist ein kurzer, einprägsamer und pointierter Satz, der ehrlich und authentisch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll. Zwischen Claim und Slogan wird im Marketing z.T. unterschieden, ich tue das hier nicht. Ein Claim macht eine grundlegende Aussage über das Produkt oder die Dienstleistung eines Unternehmens und führt im besten Fall dazu, dass man sich positiv und positioniert von den Wettbewerbern abhebt. Bekannte Beispiele für Claims sind: IKEA – Wohnst du noch oder lebst du schon? Migros: «Migros macht meh für d’Schwiiz» Coop: «Für mich und dich».

Meinen eigenen Claim «Wecke deinen Atemsinn – damit Stress weniger stresst» habe ich seit Herbst 2023. Im Frühling 2023 habe ich mich und meine Atemtherapie-Praxis inkl. Blog auf atemsinn.ch neu erfunden (notgedrungen, aber das ist eine andere Geschichte). Im Laufe des Jahres wurde mir wichtig, dass es bei mir darum geht, mit Atemübungen etwas zu wecken, was naturgegeben bei jedem Mensch vorhanden ist: Das eigene Vermögen zur Selbstregulation. Im Sommer bloggte ich über die Sinne des Menschen, wie viele es sind und wie der Lebenssinn uns leitet. Atem und Leben ist gleichbedeutent. So entspricht der «Lebenssinn» für mich auch dem Atemsinn. Darüber habe ich mein Manifest verfasst und erklärt, was Atemsinn bedeutet, denn im Duden existiert dieses Wort (noch 😉) nicht. Auf meiner Startseite hiess es ein paar Monate lang: Wecke deinen Atemsinn –

… eines Tages traf es mich wie der Blitz und ich wusste, wie der zweite Teil des Satzes heissen muss. Wie es zu dieser Vervollständigung kam, was sie für meine Arbeit als Atemtherapeutin bedeutet und welche Claim-Wege ich bis hierhin gegangen bin, gibt es in diesem Artikel zu lesen.

Susanne Wagner • Mein Atem / Atemhaus Wagner

Die ersten Jahre meiner Praxistätigkeit liefen unter «Susanne Wagner • Mein Atem». Das Internet vergisst bekanntlich nichts, mit dieser Suchphrase werde ich immer noch gefunden. Auf meiner ersten (selbst mit HTML, CSS und PHP) erstellten Webseite meinatem.ch gab es einen Zwischentitel: «Verbinde dich mit deinem Atem und stärke dich selbst». Eines Tages fiel er mir ins Auge und ohne zu wissen, was ein Claim ist und weshalb ich einen haben sollte, erkor ich diesen Satz genau dazu.

Meine Webseite war voll mit Naturbilder, die ich selbst geknipst hatte. Bäume mit grünem Blätterdach, verschlungene Waldwege oder einzelne Bäume, deren Anblick gleich ein Aufatmen bewirkten. Diese allumfassende und universelle Ressource der Natur hat einfach ihre Kraft und wirkt. Ich denke gerne zurück an jene Jahre, ich erlebte sie in einer beglückten Aufbruchstimmung und jedes Foto spricht auch heute noch zu mir.

Baum im Dämmerlicht.

Verbinde dich mit deinem Atem und stärke dich selbst (2016–2020)

Alles, was für mich wichtig ist und was der Atem bzw. Atemtherapie oder Atemübungen können, steckt in «Verbinde dich mit deinem Atem und stärke dich selbst»:

  • Kontakt zu sich über das Wahrnehmen der Atembewegung.
  • Immer, überall, ohne Hilfsmittel möglich. Natürlich, einfach, risikoarm.
  • Den Zugang zu Ressourcen selbstwirksam finden und pflegen.

Dieser Satz gefällt mir auch heute noch sehr gut! Er ist – für mein heutiges Verständnis von einem Claim – ein bisschen lang. Was bereits drinsteckt, ist die direkte Ansprache mit einem du. Eine Aufforderung, etwas auszuprobieren und zu ernten, was sich daraus entwickelt. Weil ich aus Erfahrung absolut davon überzeugt bin, dass es funktioniert.

Damals meinte ich das «Verbinde dich mit deinem Atem» ganz innig-innerlich: Diese «innere Arbeit» hat nach wie vor Priorität, allerdings braucht es auch Bewegung dabei und die Polarität «nach aussen», das Teilen des Erlebten, den Austausch. Ein wenig mehr Power für die Atemarbeit und darüber reden wollen, können und dürfen.

Erlebe, was guttut! (2020-2021)

2020 und 2021 kam für mich eine Zeit, in der ich allerhand ausprobierte: Online-Kurse, Social Media, ein erster Newsletter und Landingpages für meine Angebote und Dienstleistungen. Ich verwendete #erlebenwasguttut und daraus entstand «Erlebe, was guttut.» Es zog mich noch mehr zu den Möglichkeiten der Wahrnehmung und zum eigenen Erleben, das als Ressource immer wieder neu entdeckt werden kann. Mehr Action als beim Kontakt zu sich, der via Atem stärkend wirkt. Kurz und bündig ausgedrückt – fast schon im Befehlston – in «Erlebe, was guttut». Damals war ich mit knallig-gesättigten Farben unterwegs und zeichnete begeistert meine eigenen Strichmännchen:

erleben was gut tut (Skizze)

Ich schrieb zuerst «Erlebe, was gut tut!» Bald sah ich auf einem Pop-Up-Karton des EMR den Satz «Qualität, die Ihnen guttut.» Ich schaute im Duden nach: Schreibt man das jetzt echt zusammen? Das verdarb mir die Freude an meinem kurzen, liebevoll gemeinten Satz. Sowieso wurde ich damit irgendwie nie richtig warm. Der Satz taucht zwar auf Grafiken für Kurse oder Social Media auf, war auch sehr praktisch, weil so kurz. Inhaltlich passte das schon: Vertraue auf deine Wahrnehmung, lass dich auf neue Erfahrungen ein, erlebe mit allen Sinnen und gewinne daraus Wohlbefinden, Gesundheit und Zufriedenheit … beim Schreiben ist mir jetzt auch fast das Gesicht eingeschlafen. Als Claim war der Satz einfach zu wenig bemerkenswert.

Unruhig, kraftlos, dir tut etwas weh? Dein Atem ändert das für dich (2021–2023)

«Dein Atem ändert das für dich» stand lange auf meiner Startseite. Das ist nach wie vor fundamental wichtig und richtig für meine Arbeit: Dein Atem hat die Power zur Veränderung. Der Atem ist wie ein wohlgesinnter Gefährte, ein Freund im Hintergrund, der immer da ist und genau das bereitstellt, was das Leben gerade fordert (sofern man einigermassen gesund ist).

2021 änderte ich meinen Praxisnamen in Atemhaus Wagner. Das gilt bis heute. Ich brauchte ein Dach, unter dem alles Platz hatte, was ich allenfalls machen würde – von Offline-Praxis über Online-Kurse bis zu Atemkursen und Erwachsenenbildung. «Konrad», das Atemhaus leistete mir dabei Gesellschaft und machte als Logo eine gute Figur. Eine Freundin sagte mir: «Das Häuschen ist so freundlich!» Das tat mir gut. Ausserdem war das Häuschen Sinnbild für die Atemräume.

Komplementärtherapie Susanne Wagner Atemtherapie

Wecke deinen Atemsinn – damit Stress weniger stresst (2023–)

Wecke deinen Atemsinn

Wecke

  • «Wecken» bedeutet: Es ist bereits da. Von Natur aus für dich angelegt. Finden wir den Zugang, wie du wertfrei beobachten und unvoreingenommen wahrnehmen kannst, was sich zeigt.
  • Das Bewusstsein erwacht, das Wahrnehmen der Atembewegung wird differenzierter. Es ist immer wieder neu und mit jedem Atemzug ein Abenteuer.
  • Im Erleben dieses Prozesses von Kommen und Gehen ist der Mensch sicher unterwegs im Kontakt zu sich.

deinen

  • Jeder und jede von uns ist in der Wahrnehmung einzigartig. Was du erlebst, zählt. Es gibt dabei kein «richtig» und «falsch», lediglich das, was du wahrnimmst.
  • Orientieren darfst du dich an deinem eigenen Rhythmus, an deinem Mass, an deiner Beweglichkeit, an deinen Möglichkeiten in der Sorgfalt dir selbst gegenüber.
  • Dieses Erleben ist deins. Den Atem haben wir immer dabei. Ich finde es genial, dass es keine Hilfsmittel braucht und das Atemgeschehen immer sofort Antwort gibt. Der Freund fürs Leben eben.

Atemsinn

ATEM

Der Atemschlüssel von Ilse Middendorf lautet: «Wir lassen unseren Atem kommen, / wir lassen ihn gehen / und wir warten, bis er von selbst wiederkommt.»

Dein Erleben der Atembewegung ist ein zentrales Element: Wir arbeiten mit Atemübungen im Sitzen, Stehen oder Gehen oder du ruhst bekleidet auf der Liege und mit Berührung, Druck, Dehnung meiner Hände begleite ich dich im Prozess.

Es geht um den natürlichen, zugelassenen Atem, der erfahrbar wird im Üben und aufmerksamen Körperwahrnehmen. So erreichst du tiefe Schichten, das Nervensystem reguliert sich. Du weckst deine natürlich angelegten Fähigkeiten, dich zu erholen und zu beruhigen.

SINN

Das achtsame Wahrnehmen des Körpers (Körperempfindung) ist die Grundlage: Deine Sinne werden geweckt, mit dem wertfreien Beobachten gewinnst du Entlastung.

Das Spüren ist grundlegend wichtig: Deine Wahrnehmung darf sich entfalten und im Üben zeigen sich immer wieder neue Qualitäten des Erlebens. Das fördert die Lebensqualitäten auch im Alltag.

Was bedeutet das, was du in der Stille mit dem Atem erlebst? Ergibt es Sinn? Wie der Atem reagiert ist immer eine Antwort auf das, was du gerade erlebst. So ist er wie ein Seismograf oder ein Kompass.

Damit Stress weniger stresst

Wir alle sind ständig irgendwelchem «Stress» ausgesetzt. Das bringt unser Leben einfach mit sich und ist an sich auch nicht negativ: Ursprünglich kommt Stress aus der Materialkunde – wie viel Druck kann ein Material aus seinen Qualitäten heraus aushalten? Das wurde auf den Menschen gemünzt und unterteilt in positiven und negativen Stress.

Heute wissen wir: Unser Nervensystem ist noch für die Steinzeit programmiert. Wir erleben Stress, dabei droht keine Lebensgefahr. Unser Nervensystem kann aber nicht unterscheiden und gibt Alarm. Deshalb geht es nicht darum, Stress im Leben zu eliminieren, sondern einen neuen, anderen Umgang damit zu finden, der «gesünder» ist. Widerstandkräfte entwickeln, sich selbst regulieren, Resilienz aufbauen – wie auch immer die Worte dafür sind: Es betrifft den ganzen Menschen und die Brücke zwischen Körper, Seele und Geist ist unser Atem.

Deshalb kann dein Atem dich dabei unterstützen, mit Stress einen anderen Umgang zu finden und direkt über dein Nervensystem deine innere Welt regulieren: «Wecke deinen Atemsinn – damit Stress weniger stresst.» Die Du-Ansprache meint ein Angebot, das ich mit Atemtherapie, Atemübungen und Mikropausen machen kann: Ob du darauf einsteigst und was sich daraus entwickelt, das entscheidest und erlebst du. Als Einstieg in diese Welt empfehle ich dir eine Mikropause aus dem Zufallsgenerator:

Solange ich atme, lerne ich

Vom Du zum Ich und wieder zurück: Auf LinkedIn habe ich einen Slogan zu mir selbst: «Solange ich atme, lerne ich.» Aaron Antonovsky, der Begründer der Salutogenese schreibt in seinem Buch «Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit»:

«Wir sind alle sterblich. Ebenso sind wir alle, solange noch ein Hauch von Leben in uns ist, in einem gewissen Ausmaß gesund.»

Aaron Antonovsky

Solange ein Hauch Leben (also: Atem) in mir ist, besteht die Möglichkeit der Veränderung. Eine Ressource für die Selbstwahrnehmung, Selbstregulation und Genesungskompetenz. Neues zu erfahren bedeutet immer: LERNEN. Deshalb sehe ich mein Leben mit all seinen Atemzügen bis ganz zum Ende (und darüber hinaus …, wer weiss) als meinen persönlichen Lernweg.

So ist auch mein jetziger Claim «Wecke deinen Atemsinn – damit Stress weniger stresst» nicht in Stein gemeisselt. Sobald der Tag kommt, an dem er sich verwandelt, werde ich an dieser Stelle weitererzählen. Ich bin selbst gespannt auf die Fortsetzung oder Neudeutung meiner Claim-Story, mit allen mir noch unbekannten Learnings und Stolperfallen.

Und du?

Wie siehst du das? Welcher meiner Claims spricht dich an – oder gar nicht und warum? Hast du selbst einen Claim? Teile ihn mit uns und erzähle in 1–2 Sätzen, warum er genau passt. Ich bin gespannt darauf!

Das hat dir gefallen? Schick es jetzt jemandem!

Teile mit uns, was dir gerade durch den Kopf geht.

ATEMKURS Verschwindibus Frosch

Kloss im Hals?
Hilfe dank Atem­übungen

 

Hals befreien 🐸 Kopf entlasten

für Betroffene und Fach­personen

Erzähl mir mehr!

Wenn du bis jetzt noch nicht gegähnt hast, lies hier weiter