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Mikropausen⏳Advent

Achtsam entspannt: barfuss – das ist meine Methode, Stress abzubauen [Blogparade #achtsam_entspannt]

Fuss-Selfie: Meine Füsse im Wasser

Birgit Buchmayer ist Apothekerin und Achtsamkeitstrainerin. Gerade startet ihre Blogparade Achtsam entspannt; das ist meine Methode, Stress abzubauen ↗ und da habe ich natürlich etwas dazu zu sagen! Dies ist mein 1. Beitrag zum Blogparaden-Sommer in der TCS.

Als Atemtherapeutin ist Stressabbau genau mein Business: Mit Atembehandlungen und Atemübungen unterstütze ich Menschen, die selbst nicht mehr «runterfahren» können und merken, dass sie das unbedingt brauchen und (wieder) lernen wollen. Ich bin also Fachfrau für Stressabbau. Hm. Was passiert denn, wenn ich selbst gestresst bin, wie merke ich das und was mache ich dann, damit ich selbst achtsam entspanne?

Bei mir läuft das natürlich über den Atem. Das überrascht dich sicher nicht. Mein Schlüssel zum Stressabbau steht und fällt mit dem Wort «laufen»: Ich gehe barfuss spazieren. So einfach, so wirksam! Wie ich meine Atemkraft schnell, gratis und «artgerecht» zum Leben erwecke, das erfährst du in diesem Artikel. [Beitragsbild: Erquickendes Bad der heutigen Protagonisten im kühlen Bach unter rauschendem Blätterdach bei der Storchensiedlung in Steinmaur. Ich liiieeebe das Foto!]

Lauf barfuss! Und der Schuh drückt dich nicht.

Walter Ludin

Wenn ich gestresst bin, muss ich raus. Unter freiem Himmel fühle ich mich sofort wohler und in Bewegung gewinne ich Kraft und Gelassenheit Schritt für Schritt zurück. Ich gehe spazieren, am liebsten in den Wald. Am besten barfuss. Das erdet mich und bringt mich mir selbst ein wichtiges Stück näher. Auf dem Boden kann ich «runterkommen», mich beruhigen.

Die Gedanken dürfen schweifen. Der Atem fliesst, wie es passt. Die Reizlast vermindert sich, wenn Naturklänge und Wettererfahrungen mich finden. Mein Vagusnerv erwacht. Ich werde wieder das Wesen, das ich im Innern bin. Daraus kann ich später im Alltag wieder der Mensch sein, der ich gerne sein möchte: gelassen und freundlich. Bis es so weit ist, braucht es aber ein paar Schritte, ein ganzer Weg, um wieder bei mir selbst anzukommen.

1. Ach, sind meine Schritte klein

Wenn ich «runterkommen» muss, gehe ich barfuss spazieren. Allein. Eines meiner Lieblingsgedichte beginnt so: «Zwischen Erde und Himmel / Nie ging einer über meinen Pfad.» (Else Lasker-Schüler). Barfuss gehen bedeutet für mich, nicht mit den Schuhen, sondern mit den Füssen zu gehen. Meine Schritte werden klein und behutsam. Meine Schuhe habe ich dabei – man weiss ja nie.

Fehlt die Achtsamkeit bei jedem Schritt, werde ich mit Schmerz bestraft. Ist die Achtsamkeit da, werde ich mit Wahrnehmung belohnt. Hier, auf einer normalen, geteerten Strasse wird mir bewusst: Der Boden meines Alltags ist so hart. Was macht das mit meinem Atem? Ich erlebe wieder, was ich schon lange weiss: Gehen auf hartem Boden lässt mich hoch und flach atmen. (Auch beschrieben in der Atemlehre von Ilse Middendorf, leider finde ich gerade die Stelle nicht im Buch).

2. Unter Strom, das brummt und summt

Unter Strommasten brummt und summt die elektrische Spannung. Unter Stress fühle ich mich wie ein Strommast. Ich brauche Erdung.

Atemtherapie • Atemübungen • Mikropausen •

Schnell weg von den Strommasten, die machen mich wahnsinnig! Nur: In mir selbst brummt und summt es genauso unaufhörlich. Besonders schlimm ist das nachts, wenn ich schlafen möchte und mich «voll unter Strom» fühle. Lange dachte ich, dass ich mir das nur einbilde (wie so vieles, was ich erlebe).

Letzthin las ich, dass der menschliche Körper tatsächlich Erdung braucht. Ja, das klingt nun «esoterisch». Mir egal. Ich erlebe das genau so, deshalb passt für mich die Erklärung. Im Kontakt mit dem Erdboden gleicht sich das wieder aus. Genau – warum gehe ich barfuss, wenn ich gestresst bin? Weil es mich «runterbringt», mich erdet, mir ein verlorenes Gleichgewicht wieder zurückgibt.

3. Wo bin ich gelandet, wenn ich runtergekommen bin?

Atemtherapie • Atemübungen • Mikropausen •

Auf dem Boden, bei mir selbst. Aufgehoben in meiner Atembewegung. Dankbar fürs Leben.

Heute wollte ich mal wissen, wie viel 10’000 Schritte sind. Deshalb war ich mit Smartphone unterwegs und testete eine App. Deshalb gibt es Fotos von meinem heutigen Spaziergang. Oft geniesse ich beim Spazierengehen das Offline-Sein. Sobald ich «runtergekommen» bin, finde ich mich wieder als neugierige, aufmerksame und dankbare Person.

Beim Barfussgehen wird es mir bewusst: Der harte Boden treibt meinen Atem hoch. Sobald der Boden weich ist, spüre ich mehr von der Qualität des Untergrunds (weich, glatt, samtig, kühl, warm …). Auf elastischem Boden gehe ich als ganzer Mensch auf meinen Füssen und meine Atembewegung fliesst frei durch den ganzen Körper. Ein spitzer Stein genügt, der Atem stockt. Aufatmen folgt mit dem nächsten, achtsamen Schritt.

Obwohl ich mit einer grossen Offline-Sehnsucht lebe und besonders beim Runterkommen kein Smartphone brauchen möchte, hat das Schrittezählen mit heute eine Erkenntnis gebracht: Egal wie viele Kilometer ich zurücklegte, wie viele Stunden ich unterwegs war: Es zählen die Schritte. Nicht so sehr ihre Anzahl, vielmehr die Qualität, in welcher ich sie erfahren habe.

Nicht alle Schritte waren barfuss – so weit bin ich (noch) nicht. Am Ende bin ich sicher zurück bei mir selbst gelandet: achtsam, entspannt. Für die Erdung muss es nicht immer Gehen sein: Die Füsse im Gras ruhen lassen wirkt ebenso. Barfuss gehen ist erwiesenermassen gesund: Mehr Informationen dazu gibt es z.B. im Artikel Lob des Barfußgehens ↗

Und du?

Gehst du auch manchmal barfuss? Woran merkst du, dass du gestresst bist und es nicht so einfach schaffst, dich zu entspannen? Welches ist deine Methode um achtsam entspannt Stress abzubauen? (Bist du Blogger:in? Schreib doch mit bei Birgits Blogparade und erzähl uns mehr über deine Erfahrungen!) Birgit hat erst vor ein paar Monaten selbst über ihre Füsse und Achtsamkeit gebloggt: In ihrem März-Beitrag zum #8Sammeln ↗.

Was fällt dir auf zu deinem Atemgeschehen, wenn du gehst – mit oder ohne Schuhe? Das interessiert mich natürlich brennend und ich freue mich über deinen Kommentar. Schreib jetzt auf, was dir durch den Kopf geht oder teile deinen besten Tipp zum Thema Stress abbauen.


Bei der Sommeredition 2024 der TCS-Blogparade gestalte ich meine Beiträge dreifaltig: 3 Ideen, 3 Bilder, 3 Fragen, 3 Gedanken … aller guten Dinge sind drei. Ich habe mir vorgenommen, bei mindestens 5 Blogparaden teilzunehmen. Dies ist Nr. 1 von 5.

Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱

Atemfluss statt Atemstau

Erlebe dich ⏳ in einer Minute zwischendurch

  • als ganzer Mensch
  • immer wieder neu
  • mit allen Sinnen

… damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣

 

Teste jetzt eine Zufallspause
  • Herrlich, dein Artikel zum Barfußgehen, liebe Susanne!

    Auch ich laufe gern barfuß, zum Beispiel am frühen Morgen auf unserem feuchten Rasen. Wunderbar zum Erden und Stress rausnehmen.

    Im Rahmen meiner Blogparade habe ich eingeladen, Strategien zum Stressabbau zu teilen. Dein Artikel passt da wunderbar dazu.

    https://yuttayoga.de/blog/blogparade-schluss-mit-stress-souveraen-im-alltag/

    Ganz liebe Grüße
    Jutta

    • A
      Susanne Wagner

      Hallo Jutta
      Wie schön, dass du auch meine Barfuss-Verbündete bist! Wirklich wunderbar zum Erden und Stress abbauen. Da passt mein Artikel wirklich sehr gut zu deiner Blogparade, gerne verlinke ich bei dir.
      Herzliche Grüsse
      Susanne

  • Liebe Susanne,
    Vielen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade „Achtsam enspannt“.
    Du hast mich überrascht! Da du Atemtherapeutin bist, habe ich gedacht, du würdest den Atem zum Stressabbau nutzen. Weit gefehlt, es sind deine Füße.
    Du beschreibst so wunderbar deine Barfuß Methode, dass ich diese Strategie zum Stressabbau unbedingt ausprobiere. Bewusstes Gehen mit nackten Füßen fordert und fördert die Achtsamkeit, erdet und beruhigt dich. Großartig!
    Herzliche Grüße, Birgit

    • A
      Susanne Wagner

      Liebe Birgit
      Gerade für die Atemtherapie sind die Füsse enorm wichtig! Stehen und Gehen ist Teil unseres Alltags: Wie verändert die Körperhaltung unser Atemgeschehen und was «stresst» den Atem? Wie kann ich für mich selbst oder als Therapeutin für meine Klient:innen dafür sorgen, jederzeit Boden unter den Füssen zu haben, geerdet zu sein in mir und aufrecht/aufgerichtet durch die Welt gehen? Alles steht und fällt von Fuss bis Kopf genau damit und schlussendlich ist es immer der Atem, der mich runterbringt.
      Dann gibt es noch die spannende Frage, ob und wie Füsse atmen 😉 Was ist deine Antwort dazu?
      Herzlich
      Susanne

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