Susanne Wagner
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Hey Bildschirmzombie!

Atem(-los) im Flow der Kreativität [Blogparade #1000Ideen]

1000 Ideen Blogparade Fluch oder Segen: Grosse Wolke mit Flugzeug

Anja Evans ist Gründerin und kreative Seele von Windradkind ↗. Auf ihrem Lebensweg gelangte sie zur Erkenntnis, dass wir alle mehr Kreativität vertragen könnten, denn beim Abtauchen in die kreative Welt entstehen Spass und Lebensfreude. Anjas Hauptthemen sind digitales Malen und Zeichnen, das Schreiben und Illustrieren der Geschichten rund um das Windradkind und Musterdesign. Der Titel ihrer Blogparade #1000IdeenFluchOderSegen ↗ sprang mir ins Auge und liess mich nicht mehr los, bis ich meine 3 Gedanken dazu geteilt hatte.

Kreativität gehört zu den drei wichtigsten Werten in meinem Leben und in meinem Business. Malen und Zeichnen sind derzeit nicht direkt Teil meines Lebens oder meiner Tätigkeit als Atemtherapeutin (geschweige denn als Brailleübertragerin). Trotzdem hat mich der visuelle Ausdruck im Leben immer begleitet. Sobald ich einen Stift in der Hand halte, entsteht ein Flow, der meinem inneren Prozess folgt. Das beeinflusst auch mein Atemgeschehen. Beim Atmen folgt Ausatem auf Einatem, Einatem auf Atempause, Atempause auf Ausatem – ganz in meinem situativ angepassten Rhythmus. Linien auf Papier zu bringen entlastet mich von den 1000 Ideen, die gleichzeitig auf mich einstürmen wollen. Der Ideenfluss hat 1000 Strudel und Stromschnellen, die mir den Atem nehmen wollen. [Beitragsbild: Kaum bin ich 1000 Tritte auf meinen Ideenturm hochgestiegen, fliegt am Himmel noch eine Inspiration vorbei: Schnappschuss vom Stadler Turm.]

Alles, was du dir vorstellen kannst, ist real.

Pablo Picasso

1. 1000 Ideen – Fluch oder Segen der Kreativität?

Beides! Manchmal überfallen die 1000 Ideen wie die Geier mich und lassen mich nicht mehr los. Sie nehmen mir den Atem und zerren mich ins Tal der Verzweiflung, weil ich nicht jeder einzelnen folgen kann, um sie auszuprobieren. Das ist meine Lieblingsbeschäftigung im Leben: Schauen, ob und wie etwas «funktioniert», das mich gerade interessiert. Dieses Funktionieren hat eher etwas von Zauber und Magie, von der Entfaltung einer Blume im Frühling oder der Verpuppung einer Raupe: Die Verwandlung geschieht – was zeigt sich nach der Transformation? Wie ist es jetzt? Was bedeutet das nun?

Von den vielen Tausend Ideen, die bei mir schon vorbeigeflogen sind, habe ich viele ziehen lassen, einige davon in den Sand gesetzt, manche aus der Luft gegriffen und darauf etwas geschaffen, das hier und heute lebt. Die vielen Möglichkeiten faszinieren mich, so sind z.B. der Mikropausen-Generator und das Atemorakel entstanden.

Der Mikropausen-Generator

Frisch zusammengewürfelte Zufalls-Mikropause aus meinem Mikropausen-Generator: Eine Idee aus über einer halben Million Möglichkeiten. Probier’s jetzt aus!

Mikropausen online: Jetzt Idee abrufen und mit Mikropausen starten

Das Atemorakel

Dreieck aus blauen Strichen mit Text "Atemorakel"

Das Atemorakel fragt dich, und dein Atem antwortet, wie es hier und jetzt gerade aktuell ist. Nutze dein Atembewusstsein! Starte jetzt mit der ersten Orakelfrage zu deinem Atemgeschehen.

2. Atemlos vor dem Bildschirm

Dieses Experimentieren mit Ideen und das Forschen, was passiert, wenn …. Diese Entdeckerinnen-Haltung vereinnahmt mich auch vor dem Bildschirm. Beim Bloggen, beim «Webseiten-Basteln», beim Schreiben mit Tastatur. Eine Idee jagt die nächste und die Zeit verfliegt schneller, als ich mitatmen kann. In solch einem Flow bemerke ich oft erst später, wie ungünstig ich mich am Schreibtisch platzierte, wie flach mein Atem war und wie der Kopf ohne Rücksicht auf den Körper einfach in die Lüfte davonflog.

Genau deshalb begann ich, mich mit der Atmung bei Bildschirmarbeit zu beschäftigen und stellte fest: Das ist nicht nur mein Problem! Dafür gibt es sogar einen Begriff, der beschreibt, was passiert, wenn mensch vor dem Screen den Körper hinter sich zurücklässt und voll eintaucht in die virtuelle Welt hinter der Mattscheibe: Bildschirm-Apnoe. Der Atemfluss stockt, die Atembewegung wird oberflächlich und oft halten wir vor dem Bildschirm den Atem sogar an. Gar nicht gesund! Im Artikel Was ist Bildschirm-Apnoe und wie bleibst du vor dem Screen im Atemfluss? habe ich die wichtigen Infos und Anregungen zur Selbsthilfe zusammengetragen, wenn dir jetzt aufgefallen ist, dass auch du vor dem Bildschirm zum atemlosen Wesen geworden bist und du daran etwas ändern möchtest.

Typische Auswirkungen von Atemaussetzern vor dem Bildschirm:

  • Körperliche Antwort: du fühlst dich gestresst oder körperlich unwohl, verspannt, Schmerzen …
  • Gehirn- und Gedächtnisleistung: du kannst dich schlecht konzentrieren, bist leicht abgelenkt und nicht aufnahmefähig
  • Stimmungsschwankungen: du bist subito genervt, die Laune ist ständig im Keller und du kriegst deinen Ärger schlecht in den Griff
  • Schlafstörungen: das blaue Licht der Bildschirme hemmt das Schlafhormon Melatonin und kann deinen Schlaf bzw. Biorhythmus komplett durcheinanderbringen – damit ist deine wichtigste Quelle der Erholung und Gesundheit bedroht!

Jeder Mensch ist anders. Wie erlebst du lange Arbeitsphasen vor dem Bildschirm oder Screentime in der Freizeit? Geht das scheinbar spurlos an dir vorbei oder hast du schmerzvolle Erfahrungen gemacht, die dich dazu bewogen haben, etwas in deinem Alltag zu ändern? Was hast du angepackt und wie hat es dich und deinen Alltag umgekrempelt? Teile unten im Kommentar ⤵ mit der Atem-Community deine Tipps zum Umgang mit Bildschirmarbeit.

3. Kreativität im Flow meines Prozesses

Seitdem ich im Basislehrgang Prozessarbeit ↗ bin am Institut für Prozessarbeit in Zürich, habe ich wieder mehr Beziehung zu meiner visuellen Kreativität herstellen können. In den vielen Jahren als Übertragungsspezialistin Blindenschrift bei der SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte in Zürich begab ich mich von Berufs wegen in die Dunkelheit und erlebte, wie das fehlende Sehen auf Kreativität wirkt. Irgendwann erwachte ich daraus und merkte: Ich selbst habe ja Augen, also darf ich sie auch brauchen, ich muss mich nicht komplett der berüchtigten déformation professionelle unterwerfen.

Bei der Prozessarbeit nutze ich den visuellen Kanal gerne mit Skizzen. In den letzten Jahren habe ich mir das Zeichnen Schritt für Schritt (aus der Kindheit und Jugendzeit) zurückerobert und zum Beispiel für mein Business einige Sketchnotes oder Oneliner erstellt, die meinen Blog minimalistisch zieren. Ich finde es genial, wenn ich – als eine von 1000 Ideen überflutete Person – in einem Strich etwas auf den Punkt bringen kann! Das erleichtert und entlastet mich. Bringt mich meinem Prozess ein Stück näher, der in letzter Zeit immer stärker von mir verlangt, mir selbst klar darüber zu werden, was ich (noch) anfange in diesem Leben. Schliesslich bin ich mittendrin und werde demnächst 50.

Fluch oder Segen?

Beides eben. Das ist mein Fazit. Die 1000 Ideen befeuern meine Kreativität und gleichzeitig ist es für mich wichtig, gut zu mir zu schauen, damit ich mich dabei nicht selbst verheize. Für diese Balance hilft mir mein Atem, der selbst immer im Hier und Jetzt klar präsent ist: Ausatem, Atempause, neuer Einatem – im Beobachten meines Atemgeschehens vertraue ich auf den «Atemschlüssel»: Es atmet mit genau so, wie ich es gerade brauche und ich darf vertrauensvoll diesem Prozess folgen, immer einen Schritt nach dem andern in meinem Erleben. So auch im kreativen Fluss: Ich steige ein und lasse mich mitnehmen von einer Idee, bis es Zeit ist, wieder auszusteigen. Der Fluss der Kreativität versiegt nie – eine unglaubliche Kraftquelle, die ich als Ressource in meinem Leben aus tiefstem Herzen wertschätze, genau wie meine Atemkraft!

Ich finde, die Hinwendung zum eigenen Atemgeschehen ist der beste Berater als Quelle zur eigenen Kreativität und vor alle auch, wenn das «Kreativitätsmonster» in Form von 1000 Ideen die Krallen ausfährt. Immer eins nach dem andern, wie beim Atmen!

Und bei dir?

Suchen dich auch 1000 Ideen gleichzeitig heim? Ist das für dich Stress oder ein willkommener Kick in die angewandte Kreativität? Schreib doch mit bei Anja Evans‘ Blogparade und erzähl uns mehr darüber. Hast du schon jemals im kreativen Schaffen darauf geachtet, wie du gerade atmest? Was fällt dir auf? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar ⤵.


Bei der Sommeredition 2024 der TCS-Blogparade gestalte ich meine Beiträge dreifaltig: 3 Ideen, 3 Bilder, 3 Fragen, 3 Gedanken … aller guten Dinge sind drei. Ich habe mir vorgenommen, bei mindestens 5 Blogparaden teilzunehmen. Dies ist Nr. 3 von 5. Meine eigene Blogparade zum Thema #NichtWissen findest du hier: Blogparade zum Thema #NichtWissen. Einen Beitrag gibt es dazu bereits: Meinen eigenen – 5 selbstermächtigende Kraftquellen aus dem #NichtWissen

Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱

Atemfluss statt Atemstau

Erlebe dich ⏳ in einer Minute zwischendurch

  • als ganzer Mensch
  • immer wieder neu
  • mit allen Sinnen

… damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣

 

Teste jetzt eine Zufallspause
  • Hallo, liebe Susanne,
    ich freue mich sehr, dass du bei meiner Blogparade mitgeschrieben hast. Es ist so faszinierend zu sehen, wie du dein Thema, das auf den ersten Blick ja nicht so viel mit Kreativität zu tun hat, mit dem kreativen Thema meiner Blogparade verwebst und so viele neue und interessante Aspekte herausarbeitest und beleuchtest.
    Vielen lieben Dank für deinen Beitrag.

    Liebe Grüße
    Anja

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