Kloss im Hals? Alles, was du darüber wissen musst und wie du ihn endlich loswirst

Jeder und jede von uns hatte wohl schon mal einen Frosch im Hals. Auch ich: Bevor ich etwas sage, das mir mega wichtig ist, nach einer Erkältung oder wenn ich sehr traurig war und es niemandem erzählte.

So ein Frosch im Hals ging früher oder später von selbst wieder weg. Was aber, wenn der Kloss sich festsetzt und es immer schlimmer wird? Hier findest vielleicht genau die Information, die im Puzzle fehlt:

Fremdkörpergefühl, Globusgefühl, Frosch im Hals

So entsteht der Teufelskreis

Kloss im Hals? Das nervt, das macht Angst, das ist eklig. Du räusperst dich deswegen öfters, schluckst angestrengt, achtest ständig auf die betroffene Region. Gereizte Stimmbänder oder Schleimhäute produzieren nur noch mehr Schleim, du räusperst dich noch häufiger … 

So entsteht ein Teufelskreis: Von selbst wird es nicht besser, ganz im Gegenteil. Denn starke Unruhegefühle schüren die Angst. Angst blockiert die Atmung und verspannt die Muskeln. Was kannst du also tun?

So durchbrichst du den Teufelskreis

Wenn es im Hals eng wird, fühlt sich keiner von uns wohl. Stress und Angst verstärken das zusätzlich. Dieses ständige Störgefühl belastet dich und das Leben ist einfach sch… 

Klar, keiner mag Beschwerden und du kannst es nicht mehr hören, wenn andere glauben, es besser zu wissen als du. Tun sie auch nicht – was du wahrnimmst, das zählt. Vertraue dem, was du spürst. Du hast diesen Kloss im Hals, verständlich, dass du ihn loswerden willst. 

Wenn dich das Fremdkörpergefühl schon länger quält oder sehr ausgeprägt ist, lässt es sich kaum einfach so wegzaubern. Hier erfährst du, was du trotzdem tun kannst und 

• welche 3 häufigen Ursachen für einen Kloss im Hals du kennen solltest und was du sofort tun kannst
• wie du dich aus dem Teufelskreis von Angst und Stress holst und deinem Kloss im Hals in Würde begegnest
• wie übst, dem zu trauen, was du wahrnimmst und deine Aufmerksamkeit vom störenden Kloss im Hals wegbündelst

Dein erster Schritt: Wann zum Arzt?

Lass dich unbedingt vom Arzt deines Vertrauens durchchecken. Das ist wichtig, denn es kommt vor, dass hinter dem lästigen Kloss im Hals ernst zu nehmende Krankheiten stecken.

Den Check hast du schon hinter dir und der Arzt hat «nichts» gefunden? Laut Dr. Jochen Huverstuhl, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in München, steckt bei 99 % der Personen mit Fremdkörpergefühl im Hals keine ernsthafte körperliche Erkrankung dahinter.[1]

Trotzdem: Das störende Fremdgefühl ist da und quält dich. Dann bist du hier richtig, denn deine Wahrnehmung ist das, was für mich zählt.

Die 3 häufigsten Ursachen für einen Kloss im Hals und was sofort dagegen hilft

Die 3 häufige Ursachen sind

• ausgetrockneter und empfindlicher Hals- und Rachenraum

• gereizte Schleimhäute, die viel Schleim produzieren

• verspannte Hals- und Nackenmuskulatur

Wie weisst du, ob dir etwas hilft? Du merkst bestimmt, wenn sich etwas so verändert, dass du dich damit wohler fühlst. Achte auf spontanes Gähnen, Seufzen oder Dehnimpulse und lasse diese geschehen. Das sind 👍 von deinem Körper.

«Ich muss mich ständig räuspern.»

Daran kann es liegen: Deine Schleimhäute sind ausgetrocknet und gereizt, z. B. weil du ständig durch den Mund einatmest.

Das kannst du dagegen tun: Wenn das geht: Provoziere ein Gähnen und koste es so richtig aus, bis dir die Augen tränen.

• Gähnen senkt den Kehlkopf
• Gähnen reguliert Muskelspannung
• Gähnen regt die Körpersäfte an

Beobachte in deinem Alltag, was den Hals austrocknet und was ihn befeuchtet.

▶ Wenn es ganz genau wissen willst, was Räuspern bewirkt und warum es auf die Dauer bei einem Kloss im Hals nicht guttut, lies «Frosch im Hals? Auf keinen Fall räuspern». Logopädin Siglinde Czenkusch erklärt im Artikel die Funktion und Wirkung von Räuspern auf die Stimme.

«Ich habe das Gefühl, einen Schleimklumpen im Hals zu haben.»

Daran kann es liegen: Etwas reizt deinen Rachen und deshalb bildet sich mehr Schleim, z. B. saures Aufstossen.

Das kannst du dagegen tun: Wenn das geht: Mach mit deinem Kehlkopf ein sanftes Knurrgeräusch im Hals (ohne Druck!).

• Die Vibration löst Schleim und öffnet die Atemwege
• Du beruhigst dich selbst
• Die Halsmuskulaturen regulieren ihren Spannungszustand

Beobachte in deinem Alltag, was dich sauer macht.

«Mein Hals fühlt sich eng an und ich kann nicht gut atmen.»

Daran kann es liegen: Im Hals-Nackenbereich gibt es viele Muskeln. Sind diese dauerangespannt, z. B. bei Stress/Angst, ist deine Atmung blockiert.

Das kannst du dagegen tun: Wenn das geht: Schlage deine Zungenspitze um und presse ihre Unterseite eine Weile an deinen Gaumen. Die Lippen liegen locker aufeinander, der Unterkiefer hängt. Der Atem fliesst:

• Zungenbein und Kehlkopf senken sich ab
• Die Atmung wird ruhiger
• Die Kiefergelenke lösen sich

Beobachte in deinem Alltag, bei welchen Tätigkeiten du deine Halsmuskulatur anspannst.

▶ Wenn du mehr zu den Muskeln in der Halsregion erfahren willst, lies im Artikel zur Anatomie der Schultern weiter.

Mit dieser Übung kannst du deinen Hals entspannen

«Entspannen» bedeutet, den Muskeltonus so zu regulieren, dass ein natürliches Gleichgewicht entsteht zwischen Spannen und Lösen. Genau das passiert normalerweise bei jedem Atemzug, wenn sich dein Zwerchfell anspannt in der Einatemphase und wieder löst im Ausatem.

Raum für Veränderung entsteht dadurch, dass die Aufmerksamkeit von der störenden Stelle weggelenkt wird. Zum Beispiel mit einer achtsamen Atemübung: «Man sollte … versuchen, die Wahrnehmung vom Hals weg auf eine andere Körperstelle zu lenken. Also den Atem zum Beispiel im Rücken oder im Bauch zu spüren.»[2] 

Schau dir das Video an und probier’s aus

Diese Übung unterstützt dich dabei

• deine Aufmerksamkeit von der störenden Empfindung wegzulenken
• deinen Körper deutlicher zu spüren im Spannen und Lösen 
• mit Hinwendung zum Ausatem Stress und Angst zu reduzieren

Mit Bewegungs- und Meditationsabfolge, die ich im Video anleite, übst du, dich selbst und deine Atembewegung wahrzunehmen. So unterstützt du dein autonomes Nervensystem dabei, das Gleichgewicht zwischen Aktivität und Ruhe wieder herzustellen bzw. es zu stärken. Mit dem Üben kommen die Spannungszustände der Muskeln in eine bewegte, natürliche Balance.

Wenn du mit deinen Händen wie angeleitet über deinen Körper streichst, sprichst du u.a. deinen grossen Ruhe-Nerv an. Dieser reguliert dich in Richtung Ruhemodus. Mehr zu den Hirnnerven und besonders zum Vagusnerv findest du im Artikel Gähnen und Hirnnerven.

Darum kann eine Atemübung helfen

Das Üben:

• Lenkt deine Aufmerksamkeit von der störenden Stelle weg.
• Gibt deinem Körper die Gelegenheit, Spannungszustände zu regulieren.
• Bringt dein Nervensystem ins Gleichgewicht.

«Man sollte … versuchen, die Wahrnehmung vom Hals weg auf eine andere Körperstelle zu lenken. Also den Atem zum Beispiel im Rücken oder im Bauch zu spüren.»[1] 🌬️ Genau das hast du beim Üben getan. Was hast du erlebt?

Warum der Atem der Schlüssel ist

Dein Atem:

Wie geht das? Meistens von selbst: Du springst die Treppe rauf? Hopp Körper, es braucht mehr Puste und Muskelkraft – dein autonomes Nervensystem regelt das für dich. Du räkelst dich auf dem Liegestuhl in der Frühlingssonne und bist am Wegdösen? Herrlich, dein Körper schaltet auf Ruhemodus um und kümmert sich ums Verdauen.

🌬️ Das wichtigste Takeaway für dich ist: Via Atem hast du die Möglichkeit, dich bewusst zu beleben oder zu beruhigen. Du merkst ja selbst, wenn es nicht mehr stimmt: Nun kennst du den Trick, wie du dir selbst aus der Sackgasse heraushelfen kannst, anstatt in den Teufelskreis zu geraten.

5 Schritte, die beim Üben dazugehören

1. Wahrnehmen, was ist bei dir
2.  Zuschauen/Zuhören bei der Anleitung
3.  Selbst üben, mit Sorgfalt dir gegenüber
4.  Nachspüren was ist, bei dir
5.  Austauschen/Veränderung mit Worten ausdrücken

So wirst du deinen Kloss im Hals dauerhaft los

1. Nasenatmung (wieder)lernen bzw. chronische Mundatmung behandeln lassen: Wenn du ständig unter ausgetrocknetem Hals leidest, dich ständig räusperst, evtl. zu den Schnarchern gehörst und dich oft grundlos erschöpft fühlst, könnte es daran liegen, dass du zu oft durch den Mund einatmest. 
2. Ernährung umstellen: Wenn deine Schleimhäute dauernd gereizt sind, hast du vielleicht Reflux. Saures Aufstossen kann auch unbemerkt dazu führen, dass viel Schleim produziert wird. Schau, ob dir die 10 Tipps, worauf du beim Essen und Trinken achten kannst von Ökotrophologin Susanne Döring und Ernährungsberaterin Martina Szabo helfen.
3. Stress und Ängste reduzieren: Steh gezielt auf die Bremse und probiere aus, wie du stärkend auf den Ruhemodus des vegetativen Nervensystems einwirken kannst. Mach im Alltag regelmässig kleine und grössere Pausen, sorge für Ausgleich mit Bewegung und Entspannung. Nutze dazu Atem- und Körperübungen zum vertieften Üben, allein für dich oder gemeinsam mit anderen.

5 Quick-Tipps für Eilige oder bevor du verzweifelst

3. Selbstpandiculation des Kehlkopfes nach Helga Pohl: Unterstütze mit deinen Händen deine Halsmuskulatur beim Entspannen:

4. Tausche dich mit Gleichgesinnten aus, z. B. auf Facebook in den Gruppen «globus sensation» oder «Globus Pharyngeus» (auf Englisch, besucht am 19.2.2022)

5. Manipulation nach Jacob Lieberman: Diese manuelle Muskeltherapie hilft in einigen Fällen bereits mit einer 10-20minütigen Behandlung, z. B. am MEVOC (Medical Voice Center in Hamburg) [5] 

Kennst du die Ursache für deinen Kloss im Hals? 

Oft ist es ja so, dass der Mensch schon irgendwie weiss, was der Grund sein könnte, dass … Hast du eine Vermutung, woran es liegt, dass du diesen Kloss im Hals hast? Es gibt Begleitursachen bzw. -symptome, bei denen du dich von einer Fachperson beraten lassen sollst: 

• Bei Entzündungen/Allergien 
• Bei Reflux/saurem Aufstossen
• Bei Stress/Ängsten

«Tennisarm des Halses»

Die Beschwerden, die zum Fremdkörpergefühl im Hals führen, entstehen oft über eine lange Zeit: Die Muskeln, die den Kehlkopf halten, werden wiederholt belastet und sind dann auch in Ruhe angespannter als von der Natur vorgesehen. Prof. Markus Hess vom Medical Voice Center spricht vom «Tennisarm des Halses»[6]. 

Es gibt Gewohnheiten, die erhöhte Spannungszustände in der Halsregion auslösen können:: 

• angestrengtes Sprechen oder Singen, zu hohe oder (seltener) zu tiefe Sprechstimmlage
• ungünstige Kopf-Hals-Position (z.B. Rennradfahren, Musikinstrument spielen, Bildschirmarbeit) 
• sportliche Betätigungen mit Pressatmung
• häufiges und wiederholtes Räuspern
• nächtliches Zähneknirschen

Ist die Muskulatur am Hals dauerverspannt, verschiebt sich die Stellung des Kehlkopfs. Das führt zu einer veränderten Wahrnehmung der Halsregion und zeigt sich z. B. in Form eines Fremdkörpergefühls.

Der Schlundschnürer: Emotionaler Muskel

Der m. constrictor pharyngis (Schlundschnürer-Muskel) hilft dabei, starke Gefühle zu unterdrücken, die man nicht nach aussen zeigen will. Werden Emotionen wie Trauer, Wut oder Angst ständig zurückgehalten und dürfen sich nicht in Weinen oder Schreien ausdrücken, spannt sich besonders der Schlundschnürer-Muskel an, auch in Ruhe!

Forsche bei dir nach

• ungelösten Konflikten
• seelischen Belastungen
• unterdrücker Trauer
• nicht gezeigter Wut
• nicht zugegebene Angst

Wenn du dich scheust, direkt an diesen Themen zu arbeiten, überlege dir, in welcher Form du es angehen könntest, dich damit zu beschäftigen. Was hilft dir, mit deinen Gefühlen einen gesunden Umfang zu finden? 

Hier kann dich auch die empfohlene Übung im Video unterstützen, denn das Zwerchfell ist nicht nur unser Hauptatemmuskel, sondern da wohnen auch Lachen und Weinen. 

Keiner weiss, woran es bei dir liegt? Das kannst du trotzdem selbst tun

• Beobachte weiter, wann du den Kloss im Hals wahrnimmst und welche Gefühle damit verbunden sind
• Schule deine Wahrnehmung, indem du den Fokus vom Störenden wegnimmst. Nutze dazu z. B. die Übung «Atembewegung spüren».
• Finde eine Methode, um dich zu entspannen (deinen Muskeltonus zu regulieren), die dir Spass macht.
• Such dir eine Atemtherapeut:in und lasse dich auf der Liege behandeln und dir individuell angepasste Übungen zeigen.
  Therapeutenliste Schweiz • Deutschland • Österreich.
• Suche dir Ausgleich, um regelmässig zu entspannen, zur Ruhe zu kommen und dich zu stärken, z. B. draussen in der Natur. Besonders Spaziergänge im Wald können Wunder wirken.
• Vermeide, was dich reizt: Höre auf zu rauchen, stelle deine Ernährung um oder trinke weniger Alkohol/Kaffee.
• Bewege dich regelmässig an der frischen Luft und sorge auch in Innenräumen dafür, dass gut gelüftet ist.
• Führe ein Tagebuch über deine Beschwerden (Es sei denn, das verstärkt Stress und macht die Sache schlimmer, dann lass das sein).
• Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was gut geht bzw. finde geeignete Ablenkungen, wenn dich der Kloss im Hals quält.
• Tausche dich mit anderen Betroffenen aus in deiner Region oder auf den sozialen Medien.

Was hast du ausprobiert? Schreib gerne im Kommentar, was funktioniert hat und was nicht. Hast du weitere Tipps? Teile sie mit uns, damit es alle jenen unter uns mit einem dicken Frosch im Hals bald besser geht. Lies auch die Artikel «Selbsthilfe-Tricks bei Räusperzwang» und «Tipps bei Schleim im Hals».

Stimmt nicht! 5 Irrglauben zum Kloss im Hals

Was ich selbst erlebe, ist das eine. Das andere ist, was ich darüber weiss bzw. glaube. Gerade über den Frosch im Hals gibt es einige Irrglauben:

Da steckt eine gefährliche Krankheit dahinter

Glücklicherweise haben 99 % der Menschen, die einen Kloss im Hals spüren, keine ernsthafte oder bedrohliche Erkrankung. Selbst wenn die Wahrnehmung chronisch und belastend ist. Lästig ist der Frosch im Hals trotzdem und eine Ursache hat die veränderte Wahrnehmung auch: Muskuläre Verspannungen, Magenprobleme oder Mundatmung können indirekt zum sogenannten Globusgefühl beitragen.

Der Kloss im Hals ist nur Einbildung

Besonders wenn Muskeln verspannt sind, die den Kehlkopf halten, treten Wahrnehmungsveränderungen auf. Es entsteht ein Teufelskreis von Fremdgefühl und verstärkter Anspannung. Strukturell ist oft nichts festzustellen, der Leidensdruck der Betroffenen ist aber reell: Atemnot, Ekel, Dauerstress, starke Ängste, Schmerzen und Probleme beim Schlucken, Stimmprobleme … da ist es natürlich der blanke Hohn, wenn einem gesagt wird: «Da ist nichts!» 

Helga Pohl schreibt in ihrem Buch «Unerklärliche Beschwerden?», dass an einer Stelle, wo ein Mensch Missempfindung spürt, immer verspanntes Bindegewebe spürbar ist. Es sind also nicht «nur» die muskulären Verspannungen und Missempfindungen am Hals alarmieren den ganzen Menschen![7] Das liegt daran, dass die reduzierte Atmung Angst auslöst, was in den eingangs beschriebenen Teufelskreis führt.

Das Problem liegt beim Hals und Räuspern hilft

Das Problem kann zwar wegen verspannter Halsmuskulatur oder vermehrter Schleimbildung tatsächlich im Halsbereich liegen, oft ist das aber nur eine Reaktion auf etwas anderes. Schnell entsteht ein Räusperzwang, die Schleimhäute werden noch mehr gereizt, die Muskeln noch mehr angespannt, bis sie auch in Ruhe einen höheren Tonus haben. Räuspern ist also Gift! Gründe für die muskulären Veränderungen sind sehr individuell und reichen von einer blockierten Atmung durch Angst und Stress über Magenbeschwerden bis zu unterdrückten Emotionen.

Betroffene: Damit muss ich leben, mir kann niemand helfen

Glücklicherweise sind in den letzten Jahren Fachstellen entstanden, die umfassende Beratung und Behandlung für den Kloss im Hals anbieten. Für die Fälle, in denen keine Fremdkörper oder Gewebeveränderungen gefunden wurden und wo es früher hiess «Das bilden Sie sich ein.» 

Begleitsymptome bzw. -ursachen können medikamentös behandelt werden, z. B. bei Magenbeschwerden oder Angstzuständen. Muskuläre Verspannungen am Kehlkopf sind manuell behandelbar. Es gibt Stimmtraining zur Entlastung des Sprechapparats und mit Atem- und Körperübungen ist es möglich, gezielt selbst auf Ruhe, Entspannung und Ausgleich einzuwirken.

Das haben nur Frauen

Tatsächlich glaubte man bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, das Globusgefühl sei ein Frauenleiden. Eine Unterform der Hysterie, die Freud der verdrängten sexuellen Frustration bei Frauen zuschrieb.[8] Die Bezeichnung «globus hystericus» ist deshalb veraltet, trotzdem noch an vielen Stellen genannt. 

Es sind etwas gleich viele Frauen wie Männer betroffen.

Wie nennst du den Frosch im Hals?

Globus = lat. Kugel, Kloss

• Globussyndrom 
• Globusgefühl  
• Klossgefühl im Hals 
• Frosch im Hals
• Kloss im Rachen 
• Knödelgefühl im Hals (A)
• Engegefühl im Hals
• Enge im Rachen / Hals
• Druckgefühl im Rachen / Hals
• Fremdkörpergefühl im Hals
• Globus pharygis (Fachbegriff) 
• Globus hystericus (veraltet)
• Unangenehme Empfindungen im Hals
• Von der Nahrungsmittelaufnahme unabhängiges Fremdkörpergefühl in der Rachen-Kehlkopf-Region (Definition)

In der Schweiz verwenden wir kein Eszett 😉 Kloß und Kloßgefühl kommt uns deshalb Spanisch vor. Kennst du weitere Ausdrücke für den lästigen Frosch im Hals? Ich bin gespannt darauf, sie in deinem Kommentar zu lesen!

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Dieser Artikel wurde erstmals im Februar 2022 auf dem Atemblog veröffentlicht. Im August 2023 habe ich ihn komplett überarbeitet, aktualisiert und im Rahmen der #blogdekade neu veröffentlicht.

Buchtipp

Im Februar 2024 erscheint «Kloss im Hals? Effektive Übungen, Alltagstipps und Selbstbehandlungen für einen beschwerdefreien Hals und Nacken» von Renate Bruckmann und Tilo Mörgen (Pohltherapie).

Erfahrungsbericht einer Betroffenen

Schau dir das Video im Beitrag «Globusgefühl: Wenn der Kloß im Hals nicht verschwindet» von Susanne Gentsch an. Yvonne Dingler bemerkte ein Fremdkörpergefühl im Hals, das dauerhaft störte und wurde es schlussendlich wieder los. Eine Geschichte mit Happy End. Ein Frosch im Hals hat viele Ursachen und es gibt dementsprechend unterschiedliche Möglichkeiten, das Globussyndrom zu behandeln. Auch bei dir.

Quellen

[1] https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/klossgefuehl-im-hals-was-steckt-dahinter-718553.html (Besucht am 5.2.2022)

[2] https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/klossgefuehl-im-hals-was-steckt-dahinter-718553.html (Besucht am 7.2.2022)

[3] Weber (2010: 112f., 144)

[4] https://youtu.be/XvZpdYlqMbM (Besucht am 31.7.2023)

[5] MEVOC Frosch im Hals (Besucht am 31.7.2023)

[6] Fleischer (2017: S. 37f.)

[7] Fleischer (2017: S. 38)

[8] Pohl (2010: S. 215ff)