Blogparade #NichtWissen

12 von 12 im Mai 2024: Ouvertüre zur epischen Faulheit – Solo fürs Mahlwerk der Kaffeemaschine

12 von 12 im Mai 2024: Plattenboden und ein halber Fuss mit zusammengekrallten Zehen in offenem Schuh

Mein Bilderhaufen vom Mai zeigt meinen oberfaulen Start in den Sonntag. Hauptsache, die 12 Bilder sind bald im Kasten, damit ich mich vollkommen unabgelenkt und in epischer Länge dem Müssiggang widmen kann (Werde ich das «schaffen»?). Bei der Ouvertüre darfst du dabeisein.

Das 12 von 12 im April kommt mir heute vor wie ein verblasster Traum in der Fremde. Gut, gibt es dieses Blogformat (weitere Infos findest du nach dem Mai-Bilderhaufen). So weiss ich heute immerhin: Ich war (in meinem eigenen Leben) mit dabei! Beitragsbild: Mich selbst beim Gehen zu fotografieren versuche ich zwar immer wieder und stelle fest: Das stresst meine Zehen. Das «Gängli» zwischen den beiden Häusern [schmaler Durchgang] (vgl. 5.) ist sommers schön schattig und kühl, eine Art Hitzeschutzraum, das mag ich.

  1. Draussen zwitschern die Vögel, die Sonne scheint. Mein Ziel für den heutigen Sonntag war zwar, fauler zu sein, als die Pausenpolizei erlaubt, aber jetzt halte ich es nicht mehr aus im Bett.
  2. Der Blick aus dem Fenster zeigt die Sonnenuhr in Form von Kartoffelsaaten in ihrer ganzen Pracht: Die Pfingstrosen leuchten mich an und die leere Strasse jubelt mir Sonntag zu.
  3. Die Uhr lasse ich heute mal links liegen. Erst vorgestern habe ich gemerkt, dass seit dem 1. Mai die Datumsanzeige hinterherhinkte wegen des kurzen Aprils.
  4. Ich stelle mir schon mal den bequemen Stuhl bereit für eine gemütliche Tasse Kaffee draussen mit Blick ins Grüne.
  5. An diesem Ort habe ich viel Lebenszeit verbracht und mich durch alle möglichen Jahreszeiten und Befindlichkeiten gelebt. Zum Beispiel dieser schmale Durchgang zwischen Vorder- und Rückseite des Hauses erschliesst sich mir mit seinem kühlen Untergrund und der waagrechten Freundlichkeit in beruhigendem Rot. (Farbe des Tages!? Klingt widersprüchlich?)
  6. Die Pfingstrosen locken mich vors Haus und in die Nähe des Gartens: Mit den Kornblumen zusammen sieht das Rot noch einmal prächtiger und voller aus.
  7. Ein weiterer Schatz wartet geduldig auf seine Zeit: Heute gibt es frischen Salat! Herzlichen Dank an den fleissigen Gärtner!
  8. Immer eine Frage, sobald es warm wird: Wo ist die Katze jetzt? Die Erfahrung zeigt, irgendwann sehen wir uns wieder, bis dahin muss mir der rostige Platzhalter genügen.
  9. Massarbeit für warme Wintertage. Ich liebe die Wärme, die von den Scheiten im Sonnenlicht zu mir transportiert wird, als würden sie sich noch extra aufladen für ihre Bestimmung, wie sie da liegen, gespannt und in mühelosem Gleichgewicht.
  10. Oh, auch gestern Abend war ich schon faul und habe einfach alles liegen lassen.
  11. Der Kalender ruft: Wenigstens das Blatt abreissen, damit der Ist-Zustand zutrifft, das erledige ich. Alles Weitere muss warten.
  12. Endlich: Die Kaffeemaschine brummt mir ihren sonntäglichen Verführungsgesang zu und es dampft in meine Lieblingstasse. Bei der Ouvertüre zum Faulsein für mein inneres Symphonieorchester spielt das Mahlwerk erste Geige.

Ich frage mich jetzt gerade: Warum trinke ich Kaffee, um anschliessend die Faulheit auszukosten? Es stimmt schon, Kaffee macht mich selten nervös, ich war schon als Kind ein Fall für invertierte Wirkungen und ein bisschen Kaffee holte mich runter. Das Drum und Dran macht auch den Unterschied für mich: Den Stuhl bereitstellen, die Vorfreude auskosten, hören und riechen, wie der Kaffee bereitgemacht wird. Nur schon eine Lieblingstasse in die Hände zu nehmen, gibt mir einen Kick im Belohnungszentrum.

Was spricht zu dir aus meinem Bilderhaufen? Wie komponierst du dir Müssiggang? Kannst du Faulsein auskosten und wie funktioniert deine innere Pausenpolizei? Was hast du heute erlebt, von dem du das Gegenteil erwartet hättest? Im Kommentar ist Platz für deine Wahrnehmung. Und: Sei möglichst bald einfach mal 5 Minuten faul 😁


Atemübungen. Mikropausen •

12 von 12 ist ein Blogartikel-Format: Am 12. des Monats macht man durch den Tag viele Fotos, abends werden 12 Bilder ausgewählt und veröffentlicht. Wer selbst einen Blog hat, kann mitmachen und auf dem Blog von Caro «Draussen nur Kännchen», die diese Tradition am Laufen hält, auf die eigenen Beiträge verlinken.

Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱

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    • als ganzer Mensch
    • immer wieder neu
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    … damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣

Hier entlang zum Mikropausengenerator
  • Hallo Susanne,

    was für ein poetisches 12von12! Das gefällt mir sehr! Vor allem deine Gedanken zu Bild 9 mit den Holzscheiten kann ich ganz genau nachempfinden.
    Ich hab das Datum durch vollendeten Müßiggang (mal wieder) verpennt. Naja, nächsten Monat gibt’s ne neue Chance.

    Liebe Grüße von einer Neu-TCSlerin.
    Irina

    • A
      Susanne von Atemhaus Wagner

      Hallo Irina, vielen Dank für deinen Kommentar und es freut mich, das mein 12 von 12 poetisch bei dir angekommen ist. Cool, dass wir das Holzscheit-Feeling gemeinsam haben. Bin gespannt auf dein nächstes 12 von 12 und hoffe, du verschläfst es nicht nochmals! 😉
      Herzlich, Susanne

  • Liebe Susanne. Müßiggang hatte ich heute auch. Und Genuss. Kaffee spielte dabei auch eine Rolle. Und genauso wie bei Dir der Garten, respektive der Salat und natürlich Sonne, so dass man schön draußen sitzen kann. Und bei mir kam noch Schreiben an meinem Buch dazu. Klassische Musik hören. Meine Tiere beobachten. Und es gab zum Muttertag eine dicke Umarmung und ein wunderschönes Bild von meiner Tochter. Der perfekte Tag.

    • A
      Susanne von Atemhaus Wagner

      Liebe Julia, Wow, du schreibst an deinem Buch! Mit klassischer Musik im Gehörgang stelle ich mir das perfekt vor und bin gespannt darauf! Gruss von Susanne

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