Blogparade #NichtWissen

Meine 3 typischen Fehler beim Pausen machen und welche spielerischen Pausen-Tools daraus entstanden sind

Liegestuhl mit roten Streifen, Skizze

Mach nicht die gleichen Fehler wie ich! Oder schmunzle über dich selbst, wenn du liest, was wir gemeinsam verbocken beim Pausen machen im Alltag. Bist du Perfektionist:in, Multitasker:in oder Super(wo)man? Für alle von uns habe ich ein paar Erfahrungen gemacht und teile sie mit Tipps aus der Atemtherapie.

Viel Spass beim Ausprobieren und Entspannen! Die Tasse für den Tee oder Kaffee gibt es hier nicht nur in die Hand zum Halten, sondern auch zum Zeichnen in einem Schwung: Schau dir die Anleitung an, mach die vier Schritte nach und vergiss dabei nicht, zu atmen. Bewegen und spielerisch in den Fluss kommen, Neues lernen entspannt – auch dich?

Die Typologie in diesem Artikel habe ich rein aus meinen Beobachtungen über mich selbst abgeleitet. Die Pausen-Typen sind weder von mir recherchiert noch sonst wie belegt. Es zählt einfach meine Wahrnehmung über mich selbst und es interessiert mich, wie das bei dir ist.

Aus Fehlern lernt man (bekanntlich?!)

Fehler #1: Ich will nur perfekte Pausen machen

Typische Frage einer Perfektionistin: Wann ist die Pause perfekt? Wenn endlich alles erledigt ist! Habe ich lange geglaubt, funktioniert aber nicht. Nur etwas ist mit dieser Vorgehensweise garantiert erledigt, bevor ich Pause mache: Ich selbst. 🤪

Was steckt dahinter? Ich orientiere mich am Aussen, wann eine Pause passt. Wenn ich oben angelangt bin. Wenn alles erledigt ist. Wenn die Pausenglocke läutet. Und: Eine Pause gibt es erst, wenn ich perfekt abgeliefert habe.

😅 Heute warte ich nicht mehr auf die perfekte Pause. Ich ruhe mich aus, wenn ich nicht mehr mag beim Aufstieg (oder noch besser, bevor ich in ein Energieloch falle).

Besonders vor dem Bildschirm gönne ich mir immer wieder Mikro-Auszeiten. Es gibt es unzählige Möglichkeiten für Mikropausen, kleine Bewegungen oder Gähnen. Das merkt auch der Chef nicht.

💡 Mein Aha-Erlebnis: Ich übe, mich an mir selbst zu orientieren. Ich unterbreche, was ich gerade tue. Das ist perfekt, wenn ich den Moment ernst nehme.

Fehler #2: In der Pause habe ich endlich Zeit, um auch das noch zu erledigen

Typisches Verhalten einer Multitaskerin: Pausen machen: Jetzt kann ich endlich aufholen, was liegen geblieben ist. Während ich einen Tee trinke kann ich ja auch gleich noch:

  • … [dieses Ding]
  • … [jenes Ding]
  • … [noch ein Ding]

Fehlanzeige! Multitasking funktioniert nicht – diese und weitere «Erfolgslügen» entmystifiziert Gary Keller in seinem Buch THE ONE THING. (Das ist übrigens eines der wenigen Bücher, die meinen Alltag wirklich besser gemacht haben. Mehr dazu kannst du bei the1thing.com (Englisch) lesen.

💡 Mein Aha-Erlebnis: Eine kurze, aufmerksame Pause, in der ich «nichts» tue, wirkt Wunder. Pausen machen muss nicht heissen, sich nicht von der Stelle zu rühren. Im Gegenteil: Das Pausen machen soll mir geben, was ich für einen Ausgleich gerade gut brauchen kann, sei das Ruhe oder Aktivität.

Fehler #3: Pausen machen ist für Schwächlinge

Typischer Gedanke einer Hinterfragerin, die immer stark sein will: Wer zuerst eine Pause braucht, der hat verloren. Wenn ich sage, dass ich eine Pause brauche, werde ich nicht mehr ernst genommen, denn:

  • Pausen sind für Schwächlinge!
  • Ich muss durchhalten!
  • Keiner darf merken, dass ich nicht mehr mag.

Eben das habe ich mir eingebildet: Wer jung und stark ist, braucht keine Pause! (Da war ich natürlich noch jung und stark). Na ja, aus Rücksicht auf andere kann man ja mal ausnahmsweise eine Pause machen, war damals mein höchstes Eingeständnis.

Heute ist mir bewusst: Jeder und jede braucht Pausen. Es ist so wichtig, diesen Pausen im Alltag immer wieder Zeit und Raum zu geben. Das hat nichts mit Schwäche zu tun. Im Gegenteil. Pausen gehören dazu, weil wir im Wechselspiel von Ruhe und Aktivität leben (sollten).

💡 Mein Aha-Erlebnis: Je besser ich bei mir wahrnehme, wann ich eine Pause brauche und was mir gerade guttut, desto eher kann ich meine gute Laune durch den Tag behalten. In Meetings sind andere meistens froh, wenn ich mich als pausenbedürftig oute – denn den anderen geht es ebenso.

Welcher Pausen-Typ bist du? 3 Pausenideen zum Testen

Wenn du dich oben bei meinen Fehlern wiedererkannt hast, ist dir bewusst(er) geworden, wie du tickst:

  • Zählst du dich zu den Perfektionisten und bist erst für die Pause bereit, wenn alle Arbeit getan ist?
  • Sympathisierst du mit den Multitasker:innen und jonglierst deine zig Aufgaben in jeder freien Minute?
  • Gehst du davon aus, dass du endlos Energie und Kraft hast und eine Pause nur ein störender Unterbruch, ja ein bremsendes Ärgernis für deinen Drive als Supermensch ist?

Bist du eindeutig ein Pausen-Typ (Oder Pausen-Vermeider-Typ) oder mischen sich die Eigenschaften und Vorlieben? Hier habe ich 3 Start-Vorschläge für jeden Typ. Die Anregungen kannst du natürlich auch mischen. Schreib mir in den Kommentar, welchem Typ du dich allenfalls zuordnest und was dein bester Tipp ist.

Pausen-Ideen für dich zum Testen, damit dein innerer Pausen-Verhinderer Lust auf Faul bekommt:

#1 Für Perfektionisten ⏰

Stell einen Wecker (weit weg von deinem Arbeitsplatz). Nun musst du wenigstens aufstehen und hingehen, um das Geklingel auszuschalten, selbst wenn du dann doch keine Pause machst. Der Unterbruch ist erfolgt! Mini-Erfolg zum Feiern!

#2 Für Multitasker 1️⃣

Nimm dir für deine Pause nur eine einzige Sache vor (Für Fortgeschrittene: oder eben gar keine) und lass dich um keinen Preis davon ablenken. Trink den Tee also nicht vor dem Bildschirm, sondern draussen auf dem Balkon und lass den Blick schweifen. Mini-Achtsamkeitsmoment ahoi!

#3 Für Superfrauen (und -männer) 🌊

Achte zwischendurch immer wieder mal auf deinen Atem: Du bist ein Mensch, keine Maschine. Wie zeigt sich der Rhythmus? Was nimmst du wahr? Könnte dein Atem eine Pause brauchen? Dann gönn dir eine. In dubio pro pause [Kann jemand besser Latein?]. Spür dich als ganzer Mensch in deiner Einzigartikgkeit. ❤

Spielerische Pausen-Tools

1 Unterbrich, was du tust, mit einer Mikropause (< 1 Minute)

Mit diesen Anregungen förderst du spielerisch deine Selbstwahrnehmung im Moment. Das heisst auch Achtsamkeit. Manchmal verschlägt aber einem das Wort Achtsamkeit schon den Atem, weil viele Ansprüche an sich selbst damit verbunden sein können. Eine Pause soll den Atemfluss fördern, nicht stoppen. Dafür kannst du deine Körperwahrnehmung nutzen.

Wecke deinen Atemsinn mit einer Zufallsmikropause 🥱

  • Atemfluss statt Bildschirm-Apnoe
  • Erlebe dich ⏳ in einer Minute zwischendurch

    • als ganzer Mensch
    • immer wieder neu
    • mit allen Sinnen

    … damit es dir gut geht vor dem Bildschirm 👣

Hier entlang zum Mikropausengenerator

2 Befrage das Atemorakel (1–5 Minuten)

Eine zufällige Frage an dein Atemgeschehen bringt dir sofort eine Antwort. Damit kommst du schnell auf andere Gedanken und unterbrichst, was du tust – pausieren eben. Mit Wahrnehmung und Aufatmen. Ausprobieren geht über Studieren.

Dreieck aus blauen Strichen mit Text "Atemorakel"
Befrage das Atemorakel!

4 Pause mal anders: Zeichne eine Tasse in einem Schwung!

Anstatt in deiner Pause nur aus einer Tasse zu trinken: Bring dein Gehirn in eine Sofort-Auszeit, nimm einen Stift in die Hand und zeichne eine Tasse in einem Schwung mit vier Strichen: Hier ist die Anleitung, mit der dir das sicher gelingt. Kannst du es auch, ohne abzuschauen?

4 Einmal im Monat: #8sammeln [Mini-Blogparade]

Schliess dich unserer achtsamen Wahrnehmungs-Community an und mach beim monatlichen #8sammeln mit: Am 8. jedes Monats 8 achtsame Momente erleben, für dich wahrnehmen und auf deinem Blog dokumentieren. Das entschleunigt und bringt dir unvergessliche Erinnerungen mit allen Sinnen an einen Alltags-Tag. Die Teilnehmer:innen bestätigen es aus eigener Erfahrung: #8Sammeln bedeutet: Mehr vom Leben haben, mit allen Sinnen.

8sammeln, Anleitung zum Mitbloggen, liegende Acht als Zeichnung
Am nächsten 8. des Monats einfach mitbloggen und achtsame Pausen im Alltag üben. [Monatliche Mini-Blogparade]

Zum Weiterlesen

Pausen, besonders vor dem Bildschirm, sind ein Herzensthema für mich und hier findest du weitere Artikel dazu:

Zum Weiterlesen bei einer anderen Susanne

Pause machen! 6 Ideen, wie du in deiner Pause Stress abbauen kannst. Inspiration für die Bereiche mentale Pause, kreative Pause, emotionale Pause, körperliche Pause, spirituelle Pause und soziale Pause von Susanne Patzt, Ayurveda-Mentalcoach.

Jetzt bist du dran!

Welche Pausen-Typen hast du bei dir entdeckt? Wie steht es mit deinen Pausen-Verhinderern? Welche meiner 3 Fehler beim Pausen machen kennst du nur zu gut aus eigener Erfahrung?

Teile mit uns deinen Geheimtipp für eine erfrischende Pause, ich freue mich auf den Pausen-Austausch unten im Kommentar. ⤵

  • Danke für die Mikropausen! Ich gehöre zu denen, die sich einen Wecker stellen müssen. Deinen Mikropausen-Link habe ich sichtbar in meiner Lesezeichenliste, damit ich mich daran erinnere.
    LG – Uli

    • A
      Susanne von Atemhaus Wagner

      Liebe Uli
      Das ehrt mich, dass der Mikropausen-Generator bei dir ein Lesezeichen (und sogar ein sichtbares!) bekommen hat und ich freue mich riesig darüber.
      Vergisst den denn wenigstens nie, für die Pause den Wecker zu stellen?
      Herzlich
      Susanne

  • Moin Susanne,
    vielen Dank für das Schmunzeln, welches du in mein Gesicht gezaubert hast.
    (Leider) habe ich mich wiedererkannt, denn wenn ich Pause mache, und z.B. aufs WC gehe, kann ich doch auch gleich noch die Wäsche machen und auf den Rückweg doch noch “eben schnell” XY … 🫣
    Danke für die kreative Idee mit der kreativen Pause. DAS gefällt mir! 👩🏻‍🎨
    LG Rosi

  • Liebe Susanne, was für ein schöner Text und ich glaube ich werde die Kaffeetasse malen. Ich weiß um den Fluch des Multitaskings … entkomme der Falle aber auch nicht immer 😅. Ich mache immer Nasenwechselatmung, wenn es super stressig ist, da helfen mir schon 3 Minuten.
    Dir einen schönen Tag und werde im Juli beim #8sammeln dabei sein. Dagmar

  • Liebe Susanne das ist ein sehr interessanter Artikel. Ich bin ganz klar die Person mit dem Multitasking, die die Pausen nicht achtsam genug nutzt. Da hast du mich erwischt. Deine Tippe und Übungen sind sehr hilfreich, herzlichen Dank.

    Herzliche Grüße von Anita

  • Liebe Susanne,
    Ich bin ganz klar der Multitasking Typ. Schnell noch hier und da etwas erledigen und blitzschnell ist die eigentliche Pause rum. Dabei sollte ich es doch eigentlich besser wissen und besser mache. Meinen Kunden und Kundinnen schlage ich immer eine ordentliche Pause.
    Ich danke dir, für diesen Anstoß und werde in Zukunft echte Pausen einlegen.
    Liebe Grüße, Birgit

    • Liebe Susanne, die perfekte Pause bzw die PUse nach getaner Arbeit war lange mein Ansinnen im Beruf der Krankenpflegerin : immer erst alles fertig machen!lautet die Devise und was passierte? Genau! Ich habe gar keine Pause gemacht, da die Arbeit nie aufhört.

      Der zweite Pausentyp erwischt mich gerade sehr häufig in meiner Selbstständigkeit. Gerade in den ersten Jahren ist man ja nur am werkeln und in den Pausen denkt man dann: ach jetzt kannst du den noch anrufen oder das noch machen und schwupp, ist die Pause vorbei! 🫠🙄

      Was mir auch passiert, dass ich mir für Pausen keine Zeit nehme. Ich hab schlicht zu viel zu tun und vergesse Pausen. Ich muss mich zur Zeit immer wieder ermahnen auch mal “alle fünfe grade sein zulassen ” . Eine ruhige Woche zu geniessen und nicht mit Arbeit vollknallen.

      Danke für deine kleinen Tipps zum Pause machen. Da kam mir gleich die Idee, dass als Adventskalender zu gestalten oder ein Wochenkalender mit kleinen Pausenideen-> als Reminder und Hilfe für Mikropausen und Makropausen 🤩

      Viele grüsse vom Blogwheel
      Lydia

  • Ich habe einen Gartentür-Antieinbruchsalarm. Nach einer guten Stunde beginnt er zu piepsen. Genial, denn ich muss aufstehen, quer durchs Zimmer spazieren, auf zwei Knöpfe drücken, damit er wieder Ruhe gibt.
    Und da ich mich dann schon fast im Garten befinde, ist die Pause perfekt 🙂 .
    Wenn es regnet, dann mache ich einen Spaziergang Richtung Toilette oder mache einen Abstecher in den Gemeinschaftsraum, tausche mich mit Anwesenden aus und dann gehts weiter mit der Arbeit.

  • Liebste Susanne
    Tja, ich musste kurz überlegen welcher Typ ich denn bin. Also eine Mischform von allen dreien. Und der Vorschlag mit dem Wecker am anderen Ende des Raumes, gab mir sogleich einen enormen inneren Widerstand…. Tja, muss ich wohl mal ausprobieren.
    Aber die Tasse habe ich sogleich gemalt. Das gefällt mir. Danke für deine Inputs und Ideen. Mein Pausenmeister ist mein fast 3-jähriger Mischling Yaro, und wenn der vor mir sitzt weiss ich, jetzt ist Pause angesagt, und die darf dann auch mal etwas länger als 5 Minuten sein.
    Herzlichst Chantal

  • Liebe Susanne, toller Beitrag, der mich zum Lächeln brachte und in meinen Wert Humor und Spaß einzahlte und dennoch die Idee eine inspirierende tiefe haben. DANKE

  • Liebe Susanne,
    ganz herzlichen Dank für Deinen unterhaltsamen und informativen Beitrag zum Thema Pausen. Mit Deiner Typisierung hast Du mich sofort gefesselt – ich bin die Multitaskerin. Super Inspiration – dann werde ich jetzt mal in Ruhe und konzentriert ein Glas Wasser oder eine Tasse Kaffee trinken.
    Herzliche Grüße
    Gesa

  • Liebe Susanne,
    was für eine schöne Idee, die Tasse werde ich jetzt öfter zeichnen. Man braucht nicht viel und hat gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: eine Pause gemacht, kreative Auszeit und achtsame Bewegung.
    Ich danke dir von Herzen für deine Verlinkung zu meinem Blog.
    Alles Liebe – die andere Susanne

    • A
      Susanne von Atemhaus Wagner

      Liebe Susanne! Freut mich, dass die Tasse dir gefällt. Mich bringt sie richtig schön in Schwung. Verlinkung ist gern geschehen: passt thematisch perfekt. Es gibt so viele Arten, Pause zu machen, wie es Menschen gibt – die Tipps und Tricks werden uns nie ausgehen. 😁 Herzlich, Susanne

Teile mit uns, was dir gerade durch den Kopf geht.

Wenn du bis jetzt noch nicht gegähnt hast, lies hier weiter: