Blogparade #8sammeln

3 × 3 der Dekade 2013-2023: Businessrückblick, fachliche Entwicklung und mein persönlicher Weg

Leerer Tisch: Titel: Dekadenrückblick 2013-2023. Logo Atemsinn mit orangem Dreieck

Kann ich über mein Business reflektieren und rückblicken in eine Zeit, in der es noch gar nicht existierte? Klar kann ich, denn hier auf meinem Blog bin ich die Chefin. Zudem war lange nicht sichtbar oder im Alltag angekommen, was innerlich schon lange brodelte. 2013 hatte ich zwar noch kein eigenes Business, machte mich aber auf den Weg dahin und das ist bis heute ein innerer Weg geblieben.

Mein Blog ist genau dazu da: Innere Wege aufzeigen und sichtbar machen, damit die eigene Wahrnehmung erlebt, reflektiert und kommuniziert wird. So entsteht die bewusste Körperempfindung, so entwickelt sich das Atembewusstsein. So kannst auch du deinen eigenen Atemsinn entdecken und als Kraft- und Orientierungsquelle für deinen Alltag kennenlernen und kultivieren. Lebe dein Leben im Kontakt zu dir selbst: Mach (mit allen Sinnen), was du tust. Sei, wer du bist. Das habe ich in den letzten zehn Jahren immer wieder versucht: Hier ist mein Rückblick.

Als Format für diesen Rückblick nutze ich das 3×3 des Monats von Katja Scalia, ein Monatsrückblick mit der Struktur. Die monatlichen 3 Ergebnisse, 3 Erlebnisse und 3 Dinge, für die ich dankbar bin, deute ich hier um auf die vergangene Dekade. Mehr als 3650 Tage sind vergangen, seitdem ich meinen allerersten Blogartikel veröffentlicht habe. In diesen Tagen hat sich mein Leben, habe ich mich verwandelt zu der, die ich heute bin und morgen werde. Ich picke 3 berufliche Ergebnisse, 3 Erlebnisse und 3 Dinge, für dich ich dankbar bin, heraus. Los geht’s!

Business: Ein zweites Standbein entsteht

Da muss noch was gehen, also mache ich einen ersten Schritt

2013 war mir klar: Es muss noch etwas anderes geben für die mindestens 25 Jahre Berufstätigkeit, die vor mir liegen. Ich kann und will nicht den Rest meines Berufslebens in einem Büro eingesperrt sein, mit den Augen am Bildschirm kleben und meine Hände auf der Tastatur kaputt hauen. Genau so fühlte sich die tägliche Büroarbeit als Übertragungsspezialistin Blindenschrift für mich damals nach 10 Dienstjahren an. Ich hatte Gelenkschmerzen und den Koller.

Also machte ich mich auf den Weg: Es interessierte mich vieles. Manches davon hätte aber lediglich dazu geführt, dass ich in einem anderen Büro in einen anderen Bildschirm starre und schlussendlich alles, was ich an meinem Job in der SBS so liebte, auch noch hingeschmissen hätte: Eine sinnvolle Arbeit haben. Jeden Tag Bücher in die Hand nehmen dürfen. Mit Musik arbeiten. Eine feste Anstellung mit guten Rahmenbedingungen haben. Teil einer tollen Truppe zu sein, die zu Feierabend gerne mal zusammenkommt (Eis go zieh …).

Ausschnitt des Sofas, auf das ich mich setzte. sieht etwas altmodisch aus.

Ich zerbrach mir den Kopf darüber, was für ein zweites Standbein ich mir aufbauen sollte. Bis ich merkte: Der Kopf schafft das nicht. Ich setzte mich auf das Sofa. Öffnete die Seite der Weiterbildungsdatenbank. Starrte auf das Eingabefeld und dachte: Es muss doch etwas geben, mit dem ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, das …

  • mich in Kontakt mit Menschen bringt
  • ich auch nach meiner Pensionierung weitermachen kann
  • meine Gesundheit und meine Zufriedenheit positiv befeuert
  • bei dem meine Stärken und Interessen wichtig sind
  • mir meinen Lebenssinn und meinen Weg zeigt

So bin ich Atemtherapeutin geworden. Mehr dazu liest du auf meiner Über-Mich-Seite.

Ich bin eine Bastlerin und liebe den Flow beim Entwickeln von Online-Formaten

Mein liebster Flow: In der nächtlichen Stille ungestört vor dem Bildschirm am Basteln. Meinen ersten Blogartikel veröffentlichte ich zwar bereits 2013, merkte aber schnell, dass ich nicht fremdbestimmt sein wollte, sondern möglichst viel Kontrolle über alles brauchte. 2015 startete ich mit mettmenhas.li in mein eigenes Online-Leben. Bald darauf folgte meinatem.ch, meine erste Praxiswebseite. Beide Seiten waren in HTML und CSS von Grund auf von mir selbst gebastelt. Ich hatte daran riesige Freude! Ich probierte WordPress aus und bin bis heute dabei geblieben. In meinem Sommercheck 2023 erfährst du mehr über meine Blog&Web-Entwicklung.

Das Ausprobieren alleine zu Hause erweiterte ich zum gemeinsamen Lernen: Ich machte Online-Weiterbildungen und profitierte von den Erfahrungen alter Hasen. Die Pandemie pushte die Online-Angebote, und auch da probierte ich mich aus. Dabei war mein Ziel weniger das Geldverdienen, sondern immer der Spass am Basteln und Ausprobieren. Eben, es gibt kein Tool, von dem ich die Finger lassen kann. Während der letzten 10 Jahre habe ich meine zwei latenten Leidenschaften des Webbastelns und der Atempädagogik aufgebaut und verknüpft. Hier sind 10 Online-Formate aus den letzten Jahren:

  1. Ein pdf mit 100+ Mikropausen-Ideen vor dem Bildschirm
  2. Schau zu deinen Augen: Eine E-Mail-Serie mit 7 Tipps für natürlich befeuchtete Augen 🥱🥱🥱
  3. Online-Umfrage zum persönlichen Erleben von Gähnen
  4. ATEM ⚖ Balance und ATEM 🧭 Dein Kompass: Meine zwei Online-Vierwochenkurse
  5. Ein Online-Adventskalender in Kooperation mit Martina Ganser, Martina Szabo und Susanne Döring
  6. Online-Atemstunde live in der privaten Facebookgruppe jeden Montag um 7
  7. Die Zufallsmikropause aus meinem Mikropausengenerator
  8. Die Alltagsfrage zum Atembewusstsein aus dem Atemorakel
  9. NASLETTER 👃 Newsletter von Atemhaus Wagner: Jetzt inhalieren
  10. 8Sammeln: Die monatliche Mini-Blogparade für das Leben mit allen Sinnen

1.-6. sind stillgelegt bzw. abgeschlossen. 7.-10. kannst du ausprobieren und nutzen. Welches dieser Formate hast du selbst ausprobiert? Was hat dir besonders gefallen oder wo hast du einen Tipp für mich? Ich freue mich über deinen Kommentar unten an der Seite.

Bloggen, um etwas zu bewirken

Im Frühling 2013 hatte ich einige Etappen des Sentier Cathare in Südfrankreich (GR 367) rekognosziert. 2014 wollte ich seine ca. 250 km von West nach Ost abwandern. Diese lange Wanderung war lange vorgeplant und gerade das hatte mir grossen Spass gemacht. Wie konnte ich andere daran teilhaben lassen, wenn ich dann erst unterwegs war? Irgendwie flog es mir zu: Mit einem Blog. Am 26. Dezember 2013 um 2 Uhr 30 – also genau vor 10 Jahren – klickte ich zum ersten Mal im Leben den Veröffentlichen-Button und teilte diese Botschaft mit der Blogosphäre:

Screenshot des ersten Blogartikels, mit Beitragsbild des Château de Quéribus.

Bildlegende:

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Der Countdown läuft …

Nur noch wenige Tage und wir schreiben das Jahr 2014 – dies wird das Jahr, in dem ich zwei Monate freihaben werde und in Südfrankreich unterwegs bin. Deshalb gehe ich nun unter die Blogger und nehme euch mit auf meine Reise! Ich freue mich schon jetzt … und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.


Anlässlich meines 40. Geburtstags hatte ich mir für 2014 zwei Monate unbezahlten Urlaub ausbedungen. Das 10-jährige Jubiläum als Übertragungsspezialistin Blindenschrift von 2013 brachte mir auch noch ein paar zusätzliche Ferientage ein. So eine Dienstaltersjubiläum war an sich Anlass für eine intensive Standortbestimmung. Eben: Es musste etwas gehen, deshalb machte ich einen ersten Schritt.

Bloggen fürs Business begann für mich Ende 2018, als ich monatliche Blogartikel zum Thema Gähnen veröffentlichte. So ist das Gähnen auch heute noch eine wichtige Kategorie auf meinem Blog und über 10 Artikel stammen aus dieser Anfangszeit. 🥱 Die Artikel habe ich zum Teil grundlegend überarbeitet und sie mussten einige Migrationen erdulden. Bald holte ich mir auch fürs Bloggen Unterstützung und erschloss mir neue Netzwerke: Zwei Jahre lang war ich Mitglied in der Blogothek mit Janneke Duijnmaijer. Seit August 2023 blogge ich mit Judith Peters in The Content Society.

Was erwarte ich heute von meinem Blog für mein Business? Ich wünsche mir, gelesen zu werden. Ich wünsche mir, dass du etwas ausprobieren magst von dem, was es auf meinem Blog an Anregungen gibt: Zufallsmikropause, Atemorakel, 8Sammeln oder eben offline mit mir: Atemtherapie und Atemübungen. Ich erhoffe mir, dass du etwas erlebst, das dich in den Kontakt mit dir selbst bringt, mit dir als ganzer Mensch im Hier und Jetzt. Vielleicht so, dass du dazu etwas sagen magst und mir einen Kommentar hinterlässt, dein Erleben mit der Atem-Community teilst. Darüber freue ich mich immer!

Wie geht es 2024 weiter? Hopp, wie die letzten Monate: Ich schreibe weiter, teile meine Gedanken und Ideen. Ich pflege meinen Blog-Garten, damit es nicht zu wild wuchert und die Vielfalt Platz hat und bin gespannt, auf das, was mir von ausserhalb des Gartenzauns zugerufen wird.

Fachliche Entwicklung

Mein erstes Standbein will auch trainiert sein: Übertragungsspezialistin Blindenschrift

Mein erster Job nach dem Studium war gleich mein Traumjob. So etwas ist voll das Privileg, der Luxus! Ich durfte tun, was ich über alles liebe – mit Büchern und Sprache arbeiten! 2003 hatte ich als Übertragungsspezialistin Blindenschrift zu arbeiten begonnen – also vor über 20 Jahren! Heute bin ich immer noch im orangen Haus der SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh-, und Lesebehinderte tätig und wundere mich nicht mehr darüber. Na ja, manche sagen, das Haus sei gelb. Darüber wundere ich mich schon 😉 Seit dem ersten Tag gab es viele Auf und Abs, mehr darüber gibt es in meinem Jahresrückblick 2023 zu lesen.

In den letzten zehn Jahren habe ich viel in den Aufbau meines zweiten Standbeins investiert. Sozusagen alles. Ohne meine Anstellung bei der SBS wäre es mir nicht möglich gewesen, Komplementärtherapeutin zu werden und während der Pandemie auch Komplementärtherapeutin zu bleiben. Dafür bin ich sehr dankbar. Heute kann ich versöhnt mit beiden Standbeinen vorwärts schauen und meine Identität hat eine wichtige Facette dazugewonnen: Ich bin zwar immer noch Linguistin, die Blindenschriftbücher macht, daneben aber auch Atemtherapeutin und Erwachsenenbildnerin. Ursprünglich hatte ich erwartet, das zweite Standbein würde das erste baldmöglichst ablösen. Heute will ich das gar nicht mehr, ich bin einfach so glücklich, wie es gerade ist, ausser der Sache, dass ich ständig zu viel, zu schnell und zu parallel unterwegs bin. Daran arbeite ich.

Komplementärtherapie Methode Atemtherapie

Meine lange Wanderung brachte mich in Kontakt mit mir selbst mit allen Sinnen. Ich spürte meinen Körper besser, wenn ich bei Wind und Wetter draussen unterwegs war tagsüber. Nachts rannte mein Geist durch Wahrnehmung und Träume, während der Körper sich erholte. Wie war ich mit mir selbst verbunden? Schritt für Schritt wurde es klarer: Atem. Er brachte mich auf alle Berge – sofern ich mich an ihm orientierte. Dank ihm hatte ich oben auf dem Gipfel sogar noch genug «Pfuus» für eine Improvisation auf dem Alphorn.

Ich verstand: Der Atem und seine bewusste Wahrnehmung ist meine Kraftquelle, meine Stärke. Meine Ressource. Darauf kann ich mich verlassen. Immer. Sofort. Überall. Daraus kann ich gestalten: Meine Wanderung, meine Alphornimprovisation, mein Leben. Das will ich teilen! Deshalb hatte ich ja auch zu bloggen begonnen – um meine Erlebnisse zu teilen und etwas damit zu bewirken.

Nach den über 500 Kilometern Wanderung bis zum Meer und dem ganzen Echo dieser Auszeit ging es im Leben erst so richtig los: Ich wusste nach einem ersten Kurs bei Ursula Schwendimann sofort, dass ich Atemtherapie nach Middendorf «lernen» wollte, informierte mich über Ausbildungen und berufliche Perspektiven. Ich entschied mich für die Ausbildung am Ateminstitut Schweiz in Bern, mit Abschluss Branchenzertifikat. Das Branchenzertifikat ist eine der Zulassungsbedingungen zum eidgenössischen Abschluss Komplementärtherapeut:in, den ich 2022 erfolgreich absolvierte.

Heute bin ich teilselbstständig in eigener Praxis in Niederhasli im Zürcher Unterland und neben meinem Atemblog biete ich offline Atemtherapie und Atemübungen in der Kleingruppe an sowie Halbtageskurse zu Atemthemen (2024: Kloss im Hals) oder Workshops auf Anfrage an.

Erwachsenenbildung

«Solange ich atme, lerne ich.» Das sage ich über mich selbst und es steht zum Beispiel in meinem LinkedIn-Profil. Früher nannte ich mich «Weiterbildungsjunkie», ein Wort, das ich mir abgewöhnen will, weil ich es weder politisch korrekt noch echt auf mich zutreffend finde. Klar möchte ich immer weiter und vor allem Neues lernen: Ich bin aber der vollen Überzeugung, dass dies im Mensch einfach so angelegt ist.

Am meisten lerne ich, wenn ich mir meinen Prozess bewusst mache und teile. Die Arbeit mit dem Erfahrbaren Atem ist dafür meine liebste Grundlage. Deshalb gefällt es mir, andere in ihrem eigenen Lernprozess zu begleiten. Dazu bildete ich mich in der letzten Dekade weiter. (Ich hatte früher bereits Englisch für Erwachsene unterrichtet und Workshops für Kinder in Begabtenförderprogrammen geleitet.) 2016 absolvierte ich das SVEB-Zertifikat und 2021 den eidg. Fachausweis Ausbilderin in meinem neuen Berufsfeld der Komplementärtherapie.

Von 2019 bis 2023 unterrichtet ich am Ateminstitut Schweiz im Lehrgang Atemtherapie nach Middendorf die Module der Berufsspezifischen Grundlagen des Tronc Commun für Komplementärtherapeut:innen (z.T. im Co-Teaching) und weitere interne Kurzmodule. In meinem Porträt im Team der Dozentinnen und Dozentinnen schrieb ich:

Mein Lieblingswort: UNTERWEGS

Ich wollte nie Lehrerin werden … lieber wollte ich selbst weiter lernen. Bis ich merkte, dass Lehren und Lernen zwei Seiten derselben Sache sind, weil man das Pferd – oder in meinem Fall: den Esel 😉 – nur zum Wasser hinführen kann, trinken muss das Wesen selbst (nach Gregory Bateson) …

Neben Lernen und Lehren gehören Neugierde und Kreativität zu meinen Leidenschaften. Am Ateminstitut Schweiz gibt es Raum für das Von- und Miteinander Lernen – verbunden mit tiefer Auseinandersetzung mit Themen, Erfahrungen und Menschen. Dazu trage ich gerne bei und setze mich mit Freude, Humor, Eigensinn, Struktur und Ruhe dafür ein.

Porträt Susanne Wagner, Dozentin Ateminstitut Schweiz 2019-2023

In den letzten zehn Jahren habe ich – gerade beim Unterrichten – viel über mich gelernt und noch viel mehr über mich selbst nachgedacht. So zum Beispiel über meine Grundwerte für mein Business.

Persönliche Entwicklung

Lange Wanderung als Schritt in meine berufliche Zukunft

Seit meiner langen Wanderung von 2014 habe ich das Gehen weiter kultiviert und in meinen Alltag integriert. Meine liebste Mittagspause, mit Spaziergang auf den Üetliberg, die ich im besten Fall zwei bis dreimal pro Woche als Büro-Auszeit mit Waldbaden nutze, bedeutet mir echt viel.

Waldweg im Sommer

Über die Jahre habe ich bemerkt: Ohne diese Pause werde ich krank, schlechte Laune wird chronisch und ich verliere den Kontakt zu mir im Trubel der Stadt. Als Atemtherapeutin weiss ich, dass ich mir das nicht einbilde. Die Wirkung des Waldes, der Bewegung und der Stille auf Gesundheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit werden heutzutage erforscht und sind belegt. Das ist gut so. Genau so gut ist, dass ich gelernt habe, meiner Wahrnehmung zu trauen! Das wünsche ich mir auch für dich.

Nächstes Jahr werde ich 50. Eigentlich wäre wieder eine lange Wanderung angesagt … geplant ist noch keine. Wer weiss, was 2024 für mich und für uns alle bringt. Wandern und sich körperlich bewegen ist eine wunderbare Sache. Vielleicht wird es 2024 Zeit für eine lange innere Wanderung: Auf den Spuren meines Atems und offen dafür, wohin er mich führen wird. Ich bin gespannt auf diesen inneren Weg zu mehr Atembewusstsein und Klarheit für mich als Mensch, beruflich und privat.

Neue Netzwerke erschliessen als Quereinsteigerin

Mit meiner Ausbildung in Atemtherapie und der Berufswahl «Komplementärtherapeutin» für mein zweites Standbein wagte ich mich in eine vollkommen neue Branche vor. Ich bin eine Quereinsteigerin. Das passt mir gut, schliesslich gefällt mir das Interdisziplinäre, das Verknüpfen und Vernetzen.

Meine Klientinnen und Klienten bilden den Kern der neuen Netzwerke. Um sie und ihre Anliegen, um die komplementärtherapeutische Begleitung und Atemarbeit mit ihnen dreht sich mein Praxisalltag. Auch alle, die bei mir einen Kurs besucht haben, meinen Blog lesen oder Mikropausen ausprobieren, Wahrnehmung zelebrieren und sich darüber austauschen: Du gehörst unbedingt dazu! Ich danke dir für dein Vertrauen und alles, was ich in den Jahren dank dir gelernt habe.

Meine wichtigsten fachlichen Netzwerke für mein zweites Standbein sind heute:

Dazu zählen auch meine Verbandsmitgliedschaft beim SVEB und die Qualitätslabels von EMR, ASCA usw. Die Mitgliedschaft im Tauschnetzwerk give&get habe ich dieses Jahr aufgegeben, weil ich es privat länger nicht genutzt habe und beruflich in den vergangen Jahren leider gar nie. Weiterhin bin ich Mitglied bei KulturLegi.

Genauso wichtig wie die neu entstandenen und wachsenden Netzwerke sind und bleiben meine bisherigen: Meine Arbeitskollegen und -kolleginnen in der SBS, mein direktes Umfeld mit all seinen Menschen und Möglichkeiten. Mein Büchergestell und das Internet 😉

Schreiben für Klarheit des Geistes und differenzierte (Selbst-)wahrnehmung

Mit dem allerersten Blogartikel im Dezember vor 10 Jahren setzte ich etwas neu in Gang, das mich schon als Kind angetrieben hatte: Schreiben, um besser Bescheid zu wissen. Wollte ich etwas verstehen und behalten, musste ich es aufschreiben.

Gleichzeitig ist das Schreiben magisch: Der Stift schreibt auf, was ich bisher noch gar nicht wusste. Es gibt eine Leitung in mein Innerstes und das Schreiben bringt etwas ans Licht, das ich bisher nicht benennen konnte, ja nicht einmal wusste, dass es benannt werden will!

Darüber, warum ich schreiben, habe ich auch schon geschrieben. In Schreiben: 10 Momente des Glücks erzähle ich, welche Geschichte hinter meinem Blog steckt und wie das Schreiben mein Leben bereichert. So auch heute, ich schreibe diesen Blogartikel und bin glücklich!

Ein paar Zahlen zur vergangenen Dekade

Statistik zum Blog Sentier Cathare

Atemübungen. Mikropausen •

Teilscreenshot der Startseite, Stand 25.12.23

  • Link: Blog Sentier Cathare
  • Plattform: Blogger (von Google)
  • Artikel: 88
  • Kommentare: 54 (ca. 20 eigene)
  • Seiten: 10
  • Aufrufe: 11888 (Peak 2014 mit 1407 Aufrufen)
  • Backlinks: >11’000

Viel mehr Information stellt Blogger (die Blogplattform von Google) nicht zur Verfügung. Sowieso habe ich noch nie in den letzten 10 Jahren Statistiken angeschaut oder ausgewertet für meinen Wanderblog. Das war einfach eine Spielwiese, ein Abenteuer. Schnell vergessen, nachdem die Wanderung vorüber war und das Leben so richtig Fahrt aufnahm 😉.

Das ist auch der Grund, weshalb der Blog überhaupt noch online ist. Ich habe vergessen, ihn wegzuräumen. Meine anderen Blogprojekte fielen Aufräumaktionen oder Migrationen zum Opfer und heute kann ich darauf nicht zurückschauen.

Mein erster Blog war wirklich ein Online-Tagebuch, in dem ich andere an meiner Wanderung teilhaben liess: So bloggte ich nach einem enttäuschenden Tag und reflektierte über meine schlechte Laune, genauso wie ich meine Freuden und Entdeckungen mitteilte.


Tiefpunkt und Highlight

Strassenrandnotizen vom Montag, 2. Juni 2014

Heute fehlte mir die Ferienstimmung etwas.

Vielleicht lag es daran, dass ich wusste, ich würde heute eine Stadt erreichen. Oder am tristen Bild des Ufers, wo am Canal du Midi die stolzen Bäume wegen einer Krankheit kilometerweise ausgerissen werden mussten. Dies bedeutete auch, dass ich oft an der prallen Sonne wandern musste.

Der erste Teil der heutigen Wanderung führte antikanalmässig quer durch die Landschaft über einen Hügel und entlang an etwas, was auf der Karte wahnsinnig spannend ausgesehen hatte: wie ein Mondkrater oder so. Es handelte sich um konzentrisch angeordnete Getreidefelder, was von oben sicher gut wirkt, beim Daranvorbeilaufen war das aber gar nicht sichtbar.

Das Mittagessen hat mir wahrscheinlich auch gefehlt: es sind nur noch ein paar Wybeeri übrig, getrocknete Algen und ein wenig Brot aus Espéraza vom Sonntag vor einer Woche. Kein Restaurant bot sich an. Schöne und bequeme Pausenplätze gab es heute nirgends am Weg. Ein stimmungsaufhellendes Coci liess auch lange auf sich warten … und natürlich tun mir heute die Füsse weh.

Damit wäre erstmal ausgejammert. Nur eines passt jetzt grad noch an dieser Stelle: Zu Fuss sehe ich vieles, was am Wegrand liegt. Abfall zum Beispiel. Handschuhe, diverse Kleidungsstücke, sogar Schuhe. Schrottautos. Je näher ich einer Stadt komme, desto mehr davon liegt im Strassengraben. 

Am schlimmsten sind die toten Tiere: 

1 Katze, 1 Marder, 1 Dachs, 1 Fisch, 2 Maulwürfe, einige Mäuse, ein paar Vögel. Von solchen Fotos verschone ich euch aber. Auch die Gerüche kann ich nur weitererzählen: Kloakengestank, Pestizidwolke, Abgase …

Béziers hat sich bis jetzt als ganz nett herausgestellt. Ich wohne im Hotel Paul Riquet (dazu morgen mehr) und habe Aussicht auf die Allées Paul Riquet, wo gerade Chilbi ist. Noch interessanter: Ich habe Aussicht auf ein warmes Nachtessen und Picknickeinkäufe – glaube langsam, meine schlechte Laune heute war vor allem ein Zuckertief.


Die Nacht im Hotel in Bézier ist mir heute noch lebhaft als Tiefpunkt der ganzen Expedition in Erinnerung und sie hat mich und meine Lunge sehr herausgefordert. Es selbst zu erleben, wirkt einfach am Direktesten.

Highlight: Alphorn-Impro in Montségur

Mein absolutes Highlight war, in der Ruine Montségur mit dem Alphorn zu improvisieren. Davon gibt es eine Aufnahme (mit dem Handy). Besuche meinen Originalblog von 2014 und höre dir die Improvisation mit Zwitschergast in der Ruine auf der Startseite an.

Alphorn in Burgruine

Meine Top 5 Konstanten 2013-2023

  • mein Herzallerliebster mr 🥰
  • Lieblingsmenschen, Familie und Freundinnen
  • Job als Übertragungsspezialistin Blindenschrift
  • Klarheit durch Schreiben
  • Musik macht das Leben schöner

Meine Top 5 Veränderungen 2013-2023

  • Aufbau zweites Standbein
  • Zwei Gottenkinder bekommen
  • Krankheit oder Tod in der Familie
  • Lieblingsferienort früher Südfrankreich, heute Parpan
  • nach 15 Jahren allein wohnen (zwölf davon im Spycher) glücklich in WG

2013-2023 in Bildern

Für zehn Jahre zehn Bilder auszuwählen ist eine unmögliche Aufgabe. Da braucht es wohl einen Disclaimer 😉 ich starte mit dem leeren Tisch, wie immer, wenn ich nicht weiss, wie ich eine Sache angehen soll, sie aber durchziehen will.

Atemübungen. Mikropausen •

2023: Ich mache reinen Tisch mit meinen Standbeinen
und kratze mit einem Dekadenrückblick an meiner Patina.

Spycher im Schnee

2022: Ich ziehe aus und werfe einen letzten Blick zurück. Mehr zu zwölf Jahren im Spycher liest du im Wohngespräch auf Uli Pauers Minimalismus Blog.

2021: Mein Liebster feiert einen runden (jedenfalls im Zehnerland). Feiern wegen Pandemie landesweit verboten, wir bleiben zu zweit.

angeschnittene Apfelwähe

2020: Das Jahr, in dem meine Mutter stirbt. Danke für alle Tage, die wir noch gemeinsam verbringen durften, trotz Pandemie.

Farbstiftzeichnung von zwei Füchsen, die mit einem Hasen eine Partnerübung machen

2019: Es geht ums Vertrauen. Ich zeichne. Ich finde zurück zu einer alten Leidenschaft. Ein Krafttier mit langen Ohren taucht auf und wird nicht gesehen.

Selfie mit skeptischem Blick

2018: Skeptisch bei ersten Selfie-Versuchen. Hauptsache Halstuch.

Farbige Origami-Kraniche

2017: Gemeinsam 1000 Kraniche falten. Kranke werden wieder gesund. Eine Frage der Zeit? Falten beruhigt. Kraniche auffädeln und zum Fliegen bringen, stellt meine Geduld auf die Probe. Im Team gelingt’s.

Skelett

2016: Ich starte meine Ausbildung zur Atemtherapeutin, trotz Knochen im Raum. Die echten Knochen kamen erst viel später zum Vorschein, zum Glück wusste ich nichts im Voraus 🤣

gähnende Katze

2015: Marimba gähnt. Dieses Foto verwende ich für meinen Umfragenaufruf zum persönlichen Erleben von Gähnen.

2014: Ankommen ist eine Illusion. Dao – Ankommen Gut, schätze ich den Horizont als liebstes Reiseziel.
Junger Esel, flauschig und herzig

2013: An meinem Lieblingsferienort seit dem 10. August neu auf der Welt: Eselchen Emil und ich teilen uns den Geburtstag. Allerdings trennen uns 39 Lebensjahre.

Fazit

Ankommen mag eine Illusion sein. Rückblicken nicht. Was ich sehe, was ich wahrnehme, was ich erlebt habe, das ist für mich meine Realität. Was ich wertschätze, was ich für mich mitnehme, das ich meine Entscheidung. Danke liebes Leben. Danke lieber Atem. Danke liebe Liebe.

Ich wollte mir schon immer mal den Kopf rasieren

Es hat sich gelohnt, diese Erinnerungshügel aufzuschütten, damit mein 2014 präsent bleibt – auch noch viel später. Ich machte Pause vom Alltag, brach aus meiner gewohnten Umgebung aus, erfüllte mir Träume und Wünsche. Ich rasierte mir den Kopf, was ich schon lange einmal hatte ausprobieren wollen! Schau im Originalblog von 2014 nach, wie ich kahlgeschoren aussah, was ich darüber berichtete und wie das meinen Wanderalltag prägte.

Susanne von schräg hinten, mit kinnlangen Haaren

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